Photovoltaik am Zaun: Innovation oder Spielerei?

Da wir uns gemeinsam auf dem erneuerbaren Energie-Abenteuer befinden, möchte ich Dir heute eine interessante Lösung vorstellen: Photovoltaik am Zaun.

Stell Dir vor, Du nutzt jeden Zentimeter Deines Grundstücks und generierst sauberen, grünen Strom direkt von Deinem Zaun. Interessiert? Lass uns mehr darüber erfahren!

Wie immer, vorab die Kurzfassung:

• Vorteile sind die Raumoptimierung, Flexibilität, Beitrag zur Energiewende und ästhetische Gestaltungsmöglichkeiten.
• Nachteile sind die anfänglichen Kosten, die Abhängigkeit vom Wetter und die Standortabhängigkeit.
• Die Effizienz eines Solarzauns ist im Vergleich zu einer Dachanlage geringer.
• Empfehlenswert ist eine Ost / West Ausrichtung sowie bifaziale Module
• Genehmigungsvorschriften aktuell wie bei normalen Dachanlagen

Worum geht es beim Solarzaun?

Ein Photovoltaik Zaun ist genau das, wonach es sich anhört: Solarzellen, die direkt auf den Zaun um Dein Grundstück herum montiert sind. Egal, ob es sich um einen Gartenzaun, einen Zaun um ein landwirtschaftliches Gelände oder einen Industriezaun handelt – diese Technologie ermöglicht es, dass jedes Stückchen Zaun zum Stromerzeuger wird.

Vorteile und Potenzial der Photovoltaik am Zaun

Nun, Du fragst Dich wahrscheinlich, warum Du Photovoltaik am Zaun in Erwägung ziehen solltest. Ganz einfach: Es ist eine fantastische Möglichkeit, den verfügbaren Platz zu maximieren und zusätzlichen grünen Strom zu erzeugen.

• Raumoptimierung: Ein Solarzaun nutzt den Raum, den ein herkömmlicher Zaun bereits einnimmt, optimal aus. Es ist eine interessante Möglichkeit, in dicht besiedelten Gebieten zusätzlichen Platz für die Stromerzeugung zu schaffen.
• Flexibilität: Solarzäune können an die Form und Größe Deines Grundstücks angepasst werden. Egal, ob es sich um ein kleines Stadthaus oder ein großes landwirtschaftliches oder industrielles Gelände handelt, Du kannst den verfügbaren Raum optimal nutzen.
• Beitrag zur Energiewende: Durch die Installation eines Solarzauns trägst Du direkt zur Reduzierung der CO2-Emissionen und zum Übergang zu erneuerbaren Energien bei.
• Ästhetik: Je nach Stil deines Hauses kann ein Photovoltaik Zaun einen spannenden, futuristischen Look erzeugen. Aber das ist natürlich Geschmackssache. Zudem kann der Solarzaun als Sichtschutz dienen.

Nachteile eines Solarzauns

• Anfangsinvestition: Die Anfangskosten für die Installation eines Solarzauns können hoch sein, auch wenn sich die Investition im Laufe der Zeit durch die erzeugte Energie auszahlen kann.
• Abhängigkeit vom Wetter: Die Menge an erzeugter Energie hängt wie bei regulären Solaranlagen vom Wetter ab. In Gebieten mit weniger Sonnenschein kann die Energieproduktion geringer sein.
• Standortabhängigkeit: Der Standort und die Ausrichtung Deines Zauns können die Effizienz Deines Solarzauns beeinflussen. Zäune mit Ost-West-Ausrichtung sind hier ideal. So kann die tiefstehende Morgen- und Abendsonne genutzt werden. Zudem ist so eine Anlage natürlich extrem anfällig für Verschattung. Insbesondere durch Hecken, Pflanzen, Autos an der Straße etc.
• Vertikale Ausrichtung: Bauartbedingt sind Photovoltaik Zäune meist vertikal angebracht, was den Ertrag im Vergleich zu einer PV Anlage mit optimaler Neigung verringert.

Effizienz & Leistung

Das führt uns auch gleich zur Frage nach der Effizienz der Zaunanlagen. Es ist wohl wenig überraschen, dass ein Solarzaun bei gleicher Nennleistung weniger Ertrag als eine Dachanlage liefert.

Im Schnitt kannst du hier mit rund 30% weniger Ertrag im Verlgeich zu Dach-PV rechnen.

Falls du allerdings keine andere Möglichkeit hast oder einfach die zusätzliche Zaunfläche für Solarstrom nutzen möchtest, ist ein Solarzaun dennoch eine interessante Alternative.

Installation und Wartung

Die Installation einer Photovoltaikanlage an einem Zaun erfordert ein gewisses Maß an Planung und Fachkenntnis, ist jedoch durchaus machbar. Lass uns die Schritte genauer ansehen:

Planung und Design

Der erste Schritt besteht darin, den Standort des Zauns sorgfältig zu bewerten. Welche Art von Zaun hast Du? (Tipp an der Stelle: profesional24.eu) Wie ist er ausgerichtet? In welchem Winkel trifft die Sonne auf den Zaun? Diese Fragen helfen Dir, den optimalen Ort und das optimale Design für Deine Solarzellen zu ermitteln.

Auswahl der Komponenten

Als nächstes wirst Du die geeigneten Solarzellen und Montagesysteme auswählen müssen. Es gibt verschiedene Arten von Solarzellen zur Auswahl. Bei Solarzäunen sind bifaziale Module besonders interessant, da sie auch das reflektierte Licht nutzen können. Das ist besonders bei einem hellen Untergrund effektiv:

Installation

Die eigentliche Montage des Photovoltaik Zauns kann dann beginnen. Dies sollte von einem Fachmann durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass alles sicher und korrekt installiert ist.

Die Solarzellen werden in der Regel an der Zaunoberfläche montiert, wobei das genaue Verfahren je nach Art des Zauns und der Solarzellen variiert.

Vorteilhaft bei einem Solarzaun ist eine Parallelschaltung, da es nicht gerade unwahrscheinlich ist, dass eines oder mehrere Module im Laufe des Tages verdeckt werden. So können die restlichen Module fleißig weiter Solarenergie produzieren.

Elektrische Anbindung

Nach der Montage der Solarzellen müssen sie an das Stromnetz angeschlossen werden. Dies umfasst die Installation eines Wechselrichters, der den von den Solarzellen erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt, der für den Hausgebrauch geeignet ist, sowie möglicherweise einen Batteriespeicher, wenn Du die erzeugte Energie speichern möchtest.

Was die Wartung betrifft, so sind Solarzäune im Allgemeinen recht pflegeleicht. Sie sollten regelmäßig auf Schäden oder Verschmutzung überprüft und bei Bedarf gereinigt werden. Dies kann in der Regel einfach mit einem Gartenschlauch oder einem weichen Tuch erfolgen.

Gelegentlich kann es auch notwendig sein, einen Fachmann zur Inspektion der elektrischen Komponenten und zur Durchführung eventuell notwendiger Reparaturen heranzuziehen.

Wirtschaftlichkeit der Photovoltaik am Zaun

Jetzt zum Geld, oder? Lass uns über die wirtschaftlichen Aspekte sprechen.

Kosten und Amortisationszeit

Die Initialkosten für die Installation eines Photovoltaik-Zauns können höher sein als bei herkömmlichen Zäunen. Aber denk daran: Ein Photovoltaik-Zaun zahlt sich im Laufe der Zeit selbst zurück – durch die produzierte Elektrizität! Je nach den spezifischen Bedingungen kann sich Deine Investition nach einigen Jahren amortisieren.

Insofern du bereits einen geeigneten Zaun hast, kannst du eine Wirtschaftlichkeitsberechnung unter Berücksichtigung des geringeren Ertrags (ca. 30% weniger) durchführen. Bedenke dabei aber unbedingt Verschattungen, der Ertrag kann dann schnell nochg eringer ausfallen.

In Summe ist die Frage nach der Wirtschaftlichkeit eines Solarzauns nur schwer zu beantworten. Wenn es dir primär darum geht eigenen Solarstrom zu erzeugen und die Wirtschaftlichkeit an zweiter Stelle steht, ist die Anschaffung defintiv interessanter.

Was kostet ein Meter Solarzaun?

Ein Meter Solarzaun kostet je nach Höhe zwischen 800 und 1.000 Euro.

Sind Solarzäune genehmigungspflichtig?

Es gibt bisher keine einheitlichen bundesweiten Regelungen speziell für diese Art von Anlagen. Allerdings kann man allgemein davon ausgehen, dass ähnliche Anforderungen gelten wie für herkömmliche Dach-Solaranlagen. Selbiges gilt für das Baurecht und den Brandschutz.

Die Module müssen so angebracht sein, dass sie starken Winden standhalten können, da sie eine große Angriffsfläche bieten.

Ich empfehle dir hier einen Fachmann für eine Prüfung deiner individuellen Gegebenheiten hinzuziehen und mit den örtlichen Behörden Rücksprache zu halten!

Fazit: Ist ein Photovoltaik Zaun sinnvoll?

Wir haben uns nun verschiedene Aspekte dieser neuen Solaranlage angesehen. Bleibt die abschließende Frage: Macht so ein Solarzaun Sinn?

Hier kommt es ganz auf dich und deine Erwartungen an. Wenn es dir primär um die Wirtschaftlichkeit geht, bist du mit einer klassischen Dachanlage besser beraten.

Als Ergänzung oder einziger Alternative jedoch kann ein Solarzaun durchaus Sinn machen und du kannst dennoch deinen eigenen, grünen Storm erzeugen. Vorausgesetzt die PV-Module können auch genügend Sonnenlicht einfangen. Das Thema Verschattung spielt hier meist eine noch größere Rolle und ebenso die Ausrichtung.

Wie oben bereits erwähnt, ist eine Ost-West-Ausrichtung hier sogar einer Südausrichtung vorzuziehen. Die Module sind i.d.R. vertikal am Gartenzaun montiert und können so die senkrecht stehende Sonne nur begrenzt nutzen. Dafür jedoch die Morgen- und Abendsonne umso mehr. Ebenso nützlich sind in diesem Zusammenhang bifaziale Module.