Sommer, Sonne, Hitze – wir alle lieben schöne warme Tage, an denen wir die warmen Sonnenstrahlen genießen können. Doch ab einer gewissen Temperatur kann es in unseren Wohnräumen unangenehm werden und wir sehnen uns nach einer effektiven Kühlung.
Dabei muss es nicht immer die energieintensive Klimaanlage sein, denn auch mit einer Wärmepumpe kannst Du Dein Zuhause effizient und umweltfreundlich kühlen. Wie das genau funktioniert, welche Vorteile es Dir bringt und worauf Du achten solltest, erklären wir Dir ausführlich in diesem Blogbeitrag.
Wie immer das Wichtigste vorab in Kürze:
- Wärmepumpen bieten eine energieeffiziente und umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Klimaanlagen zur Kühlung von Wohnräumen.
- Sie funktionieren, indem sie das Heizprinzip umkehren: Sie entziehen der Wohnung Wärme und geben diese an die Umwelt ab. Es gibt zwei Arten der Kühlung – passive und aktive.
- Die passive Kühlung ist wesentlich effizienter und zu bevorzugen.
- Verschiedene Arten von Wärmepumpen (Luft-Wasser-, Sole-Wasser-, Wasser-Wasser-, Absorptions-Wärmepumpen) eignen sich zur Kühlung, abhängig von den individuellen Bedürfnissen und Umgebungsbedingungen.
- Die Anschaffung rein zur Kühlung ist wirtschaftlich nicht sinnvoll, wenn dann gleich auch zum Heizen und idealerweise in Kombination mit Solarstrom
Mache Dich bereit für einen wohltemperierten Sommer und entdecke gemeinsam mit uns die Möglichkeiten der Wärmepumpenkühlung – der optimalen Lösung für ein angenehmes Raumklima ohne schlechtes Gewissen.
Funktionsweise einer Wärmepumpe beim Kühlen
Aber wie genau funktioniert das Kühlen mit einer Wärmepumpe? Lass uns gemeinsam einen Blick auf die Funktionsweise werfen.
Umkehrung des Heizprinzips
Vielleicht kennst du bereits die Grundfunktion einer Wärmepumpe: Sie entzieht der Umwelt (Luft, Wasser oder Erde) Wärme und gibt diese an das Heizsystem im Haus ab.
Beim Kühlen wird dieses Prinzip einfach umgekehrt: Die Wärmepumpe entzieht dem Gebäude Wärme und gibt sie an die Umwelt ab. Dadurch sinkt die Raumtemperatur und du genießt ein angenehm kühles Zuhause.
Passive und aktive Kühlung
Es gibt zwei verschiedene Arten der Kühlung mit einer Wärmepumpe: passive und aktive Kühlung. Lass uns beide Methoden genauer betrachten:
- Passive Kühlung: Bei der passiven Kühlung wird die vorhandene Kälte aus dem Erdreich oder dem Grundwasser genutzt, um das Heizsystem abzukühlen. Die Wärmepumpe selbst bleibt dabei ausgeschaltet, wodurch kaum Energie verbraucht wird. Diese Methode eignet sich besonders für Fußbodenheizungen, da die Kälte gleichmäßig im Raum verteilt wird.
- Aktive Kühlung: Bei der aktiven Kühlung arbeitet die Wärmepumpe wie eine herkömmliche Klimaanlage: Sie entzieht dem Gebäude aktiv Wärme und gibt sie an die Umwelt ab. Dafür wird allerdings auch mehr Energie benötigt als bei der passiven Kühlung. Dennoch ist der Energieverbrauch im Vergleich zu einer herkömmlichen Klimaanlage deutlich geringer.
Vorteile des Kühlens mit einer Wärmepumpe
Das Kühlen mit einer Wärmepumpe bietet dir einige Vorteile gegenüber herkömmlichen Klimaanlagen:
- Energieeffizienz: Wärmepumpen verbrauchen deutlich weniger Energie als herkömmliche Klimaanlagen, was nicht nur gut für die Umwelt ist, sondern auch deinen Geldbeutel schont.
- Geringere Betriebskosten: Da Wärmepumpen sowohl zum Heizen als auch zum Kühlen genutzt werden können, sparst du dir die Anschaffung und den Betrieb einer zusätzlichen Klimaanlage.
- Komfort: Die gleichmäßige Verteilung der Kälte durch das Heizsystem sorgt für ein angenehmes Raumklima ohne unangenehme Zugluft, wie sie bei Klimaanlagen oft entsteht.
- Umweltfreundlichkeit: Wärmepumpen nutzen erneuerbare Energien aus der Umwelt und reduzieren so den CO2-Ausstoß im Vergleich zu herkömmlichen Klimaanlagen.
Arten von Wärmepumpen und deren Anwendung in der Kühlung
Es gibt verschiedene Arten von Wärmepumpen, die sich hervorragend zur Kühlung eignen. Lass uns gemeinsam einen Blick auf die verschiedenen Typen werfen und herausfinden, welche am besten zu deinen Bedürfnissen passt.
Luft-Wasser-Wärmepumpen
Die Luft-Wasser-Wärmepumpe ist eine der am häufigsten eingesetzten Varianten. Sie nutzt die Umgebungsluft als Wärmequelle und gibt die gewonnene Energie an das Heiz- oder Kühlsystem ab. Im Sommer kann sie die Raumluft kühlen, indem sie die Wärme aus dem Gebäude zieht und an die Außenluft abgibt.
Diese Art von Wärmepumpe ist besonders einfach zu installieren und eignet sich sowohl für Neubauten als auch für den nachträglichen Einbau in bestehende Gebäude.
Sole-Wasser-Wärmepumpen
Die Sole-Wasser-Wärmepumpe nutzt das Erdreich als Wärmequelle. Dazu werden Sonden oder Kollektoren im Boden verlegt, durch die eine Solelösung zirkuliert. Im Winter entzieht die Wärmepumpe dem Erdreich Wärme, im Sommer kann sie die überschüssige Wärme aus dem Gebäude zurück in den Boden leiten und so für angenehme Kühle sorgen.
Diese Art von Wärmepumpe hat einen besonders hohen Wirkungsgrad und ist sehr effizient, erfordert jedoch eine aufwendigere Installation.
Wasser-Wasser-Wärmepumpen
Die Wasser-Wasser-Wärmepumpe nutzt Grundwasser als Wärmequelle. Dazu werden zwei Brunnen gebohrt – einer zur Entnahme des Wassers und einer zur Rückführung. Im Sommer kann die Wärmepumpe die überschüssige Wärme aus dem Gebäude ins Grundwasser abgeben und so für Kühlung sorgen. Diese Art von Wärmepumpe ist ebenfalls sehr effizient, setzt jedoch voraus, dass ausreichend Grundwasser in guter Qualität vorhanden ist.
Absorptions-Wärmepumpen
Absorptions-Wärmepumpen funktionieren ähnlich wie herkömmliche Wärmepumpen, nutzen aber statt eines elektrischen Kompressors einen thermischen Prozess zur Verdichtung des Kältemittels. Dadurch können sie mit Abwärme betrieben werden.
Diese Art ist allerdings eher für den industriellen und nicht für den privaten Bereich relevant.
Planung des Wärmepumpen-Kühlsystems
Nachdem du dich für eine passende Wärmepumpe entschieden hast, geht es an die Planung des Kühlsystems. Hierbei solltest du folgende Punkte berücksichtigen:
- Passendes Modell: Nicht jedes Modell kann auch kühlen, informiere dich vor dem Kauf
- Kühlleistung: Wie viel Kühlleistung benötigst du, um dein Zuhause angenehm kühl zu halten? Ein Fachmann kann dir dabei helfen, den Bedarf zu ermitteln.
- Kühlverteilsystem: Welches System möchtest du zum Verteilen der Kälte nutzen? Gängige Optionen sind Fußbodenkühlung, Deckenkühlung oder Ventilatorkonvektoren.
- Regelung und Steuerung: Wie soll die Temperatur geregelt und gesteuert werden? Eine intelligente Steuerung kann den Komfort erhöhen und den Energieverbrauch optimieren.
- Installation: Wer wird die Installation durchführen? Achte darauf, einen qualifizierten Fachbetrieb zu beauftragen, um eine fachgerechte Ausführung zu gewährleisten.
Kosten der Wärmepumpenkühlung
Du möchtest also wissen, wie es um die Kosten der Wärmepumpenkühlung steht?
Anschaffungskosten
Als Erstes solltest du die Anschaffungskosten einer Wärmepumpe im Blick haben. Diese variieren je nach Größe, Leistung und Art der Wärmepumpe.
Im Durchschnitt liegen die Kosten für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe bei etwa 10.000 bis 15.000 Euro. Erdwärme- oder Wasser-Wasser-Wärmepumpen können sogar noch teurer sein.
Wichtig: Vergiss nicht, dass du bei der Anschaffung einer Wärmepumpe auch die Kosten für die Installation und eventuell notwendige Umbaumaßnahmen einplanen musst.
Betriebskosten
Neben den Anschaffungskosten sind natürlich auch die Betriebskosten entscheidend für die Wirtschaftlichkeit deiner Wärmepumpenkühlung. Hierbei spielen vor allem der Stromverbrauch und die Wartungskosten eine Rolle.
- Stromverbrauch: Die Effizienz einer Wärmepumpe wird durch ihre Jahresarbeitszahl (JAZ) ausgedrückt. Je höher diese Zahl ist, desto weniger Strom verbraucht deine Wärmepumpe pro erzeugter Wärmeeinheit. Wasser-Wärmepumpen erreicht grundsätzlich eine höhere JAZ als Luft-Wärmepumpen.
- Wartungskosten: Um die Lebensdauer und Effizienz deiner Wärmepumpe zu erhalten, solltest du regelmäßige Wartungen durchführen lassen. Die Kosten hierfür variieren je nach Anbieter und Umfang der Wartung, liegen aber im Durchschnitt bei etwa 150 bis 300 Euro pro Jahr.
Fördermöglichkeiten
Um die Kosten für deine Wärmepumpenkühlung zu reduzieren, kannst du auf verschiedene Förderprogramme zurückgreifen. In Deutschland gibt es beispielsweise das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), das Zuschüsse für den Einbau von Wärmepumpen gewährt. Hier sind bis zu 40% Förderung möglich!
Kombination mit Heizen & Photovoltaik
Trotz Förderung bleibt die Investition in eine Wärmepumpe groß. Eine reine Anschaffung als „Klimaanlage“ für die heißen Sommermonate macht also wenig Sinn.
Interessant wird es erst dann, wenn du die Wärmepumpe im Winter auch zum Heizen nutzt und idealerweise mit deinem eigenen Solarstrom betreiben kannst. Hier erfährst du mehr zu Kombination aus Wärmepumpe & Photovoltaik.