In der Welt der Photovoltaik sind 500-Watt-Solarmodule aufgrund ihrer beeindruckenden Leistung und Effizienz ein spannendes Thema. Aber sind sie für jeden Anwendungsfall die richtige Wahl?
In diesem Blogbeitrag werfen wir einen genauen Blick auf die technischen Aspekte, Einsatzmöglichkeiten und Herausforderungen rund um 500-Watt-Solarmodule.
Alles, was du über 500-Watt-Solarmodule in Kurzform wissen musst:
- 500-Watt-Solarmodule besitzen eine höhere Nennleistung als ihre kleineren Pendants, bieten jedoch in Bezug auf Wirkungsgrad und Temperaturkoeffizient keine signifikanten Vorteile.
- Die Größe und das Gewicht von 500-Watt-Solarmodulen können die Montage erschweren und die Tragfähigkeit von Dächern beeinflussen.
- Die Zwei-Quadratmeter-Regel stellt eine rechtliche Herausforderung dar, die den Einsatz von 500-Watt-Solarmodulen auf Dächern von Einfamilienhäusern einschränken kann.
- Für Einfamilienhäuser sind kleinere Solarmodule mit Leistungen von 300 bis 400 Watt oft besser geeignet, da sie einfacher zu handhaben sind und mehr Module auf einem kleinen Dach installiert werden können.
- Die Kosten für 500-Watt-Solarmodule liegen im oberen Preissegment, was sie für viele Anwender wirtschaftlich weniger attraktiv macht.
- Bei der Bewertung von Solaranlagen ist es wichtiger, die Gesamtleistung des Systems und die damit verbundenen Kosten zu betrachten, anstatt sich ausschließlich auf die Leistung einzelner Module zu konzentrieren.
500 Watt Modul: Leistung, Gewicht und Größe
Watt und Wattpeak: Was bedeutet 500 Watt?
Wenn du dich mit Solarmodulen beschäftigst, wirst du oft auf Angaben wie „500 Watt“ oder „350 Watt“ stoßen. Diese Zahlen beziehen sich auf die Nennleistung der Solarmodule, ausgedrückt in Wattpeak (Wp).
Die Nennleistung gibt die maximale Leistung an, die ein Solarmodul unter optimalen Laborbedingungen erreichen kann. In der Praxis kann die tatsächliche Leistung aufgrund von Standort, Witterung und anderen äußeren Faktoren wie Verschattung oder Schmutz niedriger ausfallen. Ein 500-Watt-Solarmodul hat demnach eine höhere Nennleistung als ein 350-Watt-Modul.
Gewicht eines 500-Watt-Solarmoduls
Ein durchschnittliches 500-Watt-Photovoltaik-Modul wiegt etwa 26,0 bis 29,0 kg. Bei Glas-Glas-Modulen kann das Gewicht sogar auf etwa 32,2 kg ansteigen. Daher sollte die Tragfähigkeit des Daches und die Montagestruktur vor der Installation sorgfältig geprüft werden.
Größe und Formate von 500-Watt-Modulen
Die Größe eines typischen 500-Watt-Solarmoduls mit 72 M10-Solarzellen beträgt etwa 2278 mm x 1134 mm. Je nach Hersteller kann es Abweichungen von ± 3 % bei den Abmessungen geben. Es gibt jedoch auch alternative Formate. Das 500-Watt-Solarmodul von LG (Neon H BiFacial mit 144 Halbzellen) verwendet beispielsweise M6-Solarzellen und hat eine Größe von 2130 mm x 1042 mm.
Übersicht: Hersteller Solarmodule 500 Watt
In der folgenden Tabelle findest du eine übersichtliche Auflistung aller wichtigen Hersteller von 500-Watt-Solarmodulen, um dir einen umfassenden Überblick zu verschaffen.
Hersteller | Modell | Leistung | Wirkungsgrad | Maße & Fläche | Gewicht |
Suntech Power | Ultra V Pro | 580 Wp | 22,50 % | 2278 x 1134 mm (2,58 m2) | 32,00 kg |
Ultra V | 555 Wp | 21,50 % | 2278 x 1134 mm (2,58 m2) | 27,50 kg | |
Jinko Solar | Tiger Neo N-Typ 72HL4-(V) | 575 Wp | 22,26 % | 2278 x 1134 mm (2,58 m2) | 28,00 kg |
Tiger Neo N-Typ 72HL4-BDV | 570 Wp | 22,07 % | 2278 x 1134 mm (2,58 m2) | 32,00 kg | |
Q-Cells | Q.PEAK DUO ML-G11 | 500 Wp | 21,50 % | 2054 x 1134 mm (2,33 m2) | 26,00 kg |
Q.PEAK DUO ML-G11+ | 500 Wp | 21,50 % | 2054 x 1134 mm (2,33 m2) | 26,00 kg | |
Canadian Solar | HiKu6 CS6W | 555 Wp | 21,60 % | 2261 x 1134 mm (2,56 m2) | 27,60 kg |
BiHiKu6 | 550 Wp | 21,40 % | 2266 x 1134 mm (2,57 m2) | 32,20 kg | |
JA Solar | JAM72S30 | 555 Wp | 21,50 % | 2278 x 1134 mm (2,58 m2) | 28,10 kg |
JAM72D30/MB | 550 Wp | 21,30 % | 2278 x 1134 mm (2,58 m2) | 31,80 kg | |
Luxor | ECO LINE HALF CELL M144 (182mm) | 560 Wp | 21,92 % | 2278 x 1134 mm (2,58 m2) | 29,00 kg |
Viessmann | VITOVOLT 300 M WI | 550 Wp | 21,00 % | 2384 x 1096 Mm (2,61 m2) | 28,30 kg |
Problematische Aspekte von 500-Watt-Solarmodulen: Die Zwei-Quadratmeter-Regel
Die Herausforderung der Modulgröße
Obwohl 500-Watt-Solarmodule in Bezug auf Leistung und Effizienz beeindruckend sind, gibt es auch einige Herausforderungen, die mit ihrer Größe zusammenhängen. Wie bereits erwähnt, überschreiten diese Module die Größe von zwei Quadratmetern, was aufgrund einer bestimmten Regel problematisch sein kann.
Die Zwei-Quadratmeter-Regel: Was ist das?
Die Zwei-Quadratmeter-Regel stammt aus einem Hinweispapier, das 2012 vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) veröffentlicht wurde. In diesem Papier wurde festgelegt, dass Solarmodule mit einer Glasfläche von mehr als zwei Quadratmetern nicht auf Dächern montiert werden dürfen.
Diese Regelung ist auch heute noch in der Muster-Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen des DIBt enthalten, welche die Grundlage für die Landesbauordnungen der einzelnen Bundesländer bildet.
Ausnahmen und alternative Lösungen
Theoretisch ist es möglich, 500-Watt-Module dennoch zu verwenden, wenn ein Verwendbarkeitsnachweis durch die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ) erbracht wird. Diese Ausnahmeregelung erlaubt die Installation von Modulen, die größer als zwei Quadratmeter sind, solange bestimmte Anforderungen erfüllt sind.
Für Solarthermie-Module gelten ähnliche Regelungen, allerdings liegt die zulässige Fläche eines Kollektors hier bei bis zu drei Quadratmetern.
Wo werden solche PV-Module dennoch eingesetzt?
500-Watt-Solarmodule werden trotz ihrer Größe und rechtlichen Einschränkungen erfolgreich bei gebäudeunabhängigen Solaranlagen eingesetzt, insbesondere bei Freiflächenanlagen. Da diese Anlagen nicht an Gebäude gebunden sind, können die leistungsstarken 500-Watt-Module problemlos verbaut werden.
Freiflächenanlagen erstrecken sich über große Flächen und speisen den erzeugten Strom direkt ins öffentliche Netz ein, anstatt ein einzelnes Gebäude zu versorgen. Eine interessante Kombination ist auch die Integration von Solarmodulen in landwirtschaftlich genutzte Flächen, wodurch Ackerbau und Solarenergiegewinnung parallel betrieben werden können.
Eignung von 500-Watt-PV-Modulen für Einfamilienhäuser
Herausforderungen bei der Verwendung von 500-Watt-Modulen in Einfamilienhäusern
Obwohl 500-Watt-Solarmodule in Bezug auf Leistung und Effizienz beeindruckend sind, sind sie für Einfamilienhäuser nicht unbedingt die beste Wahl. Die Größe von über zwei Quadratmetern macht sie schwer und unhandlich, was die Montage erschwert.
Zudem können die größeren Module auf kleineren Dächern von Einfamilienhäusern Probleme verursachen, da sie eventuell nicht genügend Platz bieten. Darüber hinaus sind die Anschaffungskosten für 500-Watt-Module im Vergleich zu ihrer Leistung in vielen Fällen wirtschaftlich nicht gerechtfertigt.
Empfehlungen für Solarmodule bei Einfamilienhäusern
Für Einfamilienhäuser sind kleinere Solarmodule mit Leistungen zwischen 300 und 400 Watt besser geeignet. Diese Module sind leichter zu handhaben, und es lassen sich mehr von ihnen auf einem kleinen Dach installieren.
Anstelle der teureren monokristallinen PV-Module bieten polykristalline Solarzellen eine kostengünstigere Alternative. Zwar haben sie einen etwas niedrigeren Wirkungsgrad, jedoch sind sie in der Regel preiswerter, was sie zu einer attraktiven Option für Einfamilienhäuser macht.
Kosten von 500-Watt-Solarmodulen: Was ist zu erwarten?
Preisgestaltung von 500-Watt-PV-Modulen
Die Kosten für 500-Watt-Solarmodule sind im Vergleich zu anderen Modulen auf dem Markt relativ hoch. Dies liegt vor allem an der Verwendung von monokristallinem Silizium und der Bifacial-Technologie, die in der Herstellung aufwendiger sind. Daher befinden sich diese Module im oberen Preissegment, mit einem durchschnittlichen Preis von etwa 0,5 € pro Watt.
Kostenspanne für verschiedene Hersteller
Je nach Hersteller können die Preise für ein 500-Watt-Solarmodul variieren. Im Allgemeinen liegen die Kosten für ein solches Modul zwischen 220 € und 330 €. Es ist wichtig, bei der Auswahl eines Solarmoduls sowohl den Preis als auch die Qualität und den Ruf des Herstellers zu berücksichtigen.
500 Wp va. 300 & 400 Wp: Leistungsvergleich
Leistungsvorteile von 500-Watt-Solarmodulen
Bei der Betrachtung von Solarmodulen mit 500 Watt Leistung im Vergleich zu Modulen mit 300 oder 400 Watt zeigt sich, dass die Leistungsvorteile begrenzt sind.
In Bezug auf Wirkungsgrad, Temperaturkoeffizient oder andere technische Spezifikationen sind 500-Watt-Module im Allgemeinen nicht besser (oder schlechter) als die Standardmodule, die für Privathaushalte üblich sind. Der Hauptgrund für die höhere Leistung dieser Module ist ihre größere Größe.
Systemleistung statt Einzelmodule
Um die Leistung von Solarsystemen zu vergleichen, ist es wichtig, die Gesamtleistung des Systems und nicht nur die Leistung einzelner Module zu betrachten.
Zum Beispiel könnten sowohl eine Anlage bestehend aus 14 x 500-Watt-Modulen als auch eine Anlage mit 12 x 350-Watt-Modulen eine Gesamtleistung von 7 kW erzeugen. In beiden Fällen würde das System unter gleichen Bedingungen dieselbe Menge an Solarenergie produzieren.
Kostenvergleich
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Kostenvergleich zwischen den beiden Systemen. Eine 7-kW-Anlage mit 350-Watt-Paneelen könnte tatsächlich weniger kosten als eine Anlage mit 500-Watt-Paneelen, während sie die gleiche Menge an Solarstrom erzeugt.
Dies zeigt, dass es sinnvoller sein kann, sich auf die Gesamtleistung des Systems und die damit verbundenen Kosten zu konzentrieren, anstatt sich ausschließlich auf die Leistung einzelner Module zu verlassen.
Zusammenfassung: 500-Watt-Solarmodule und ihre Einsatzmöglichkeiten
500-Watt-Solarmodule bieten zwar eine höhere Nennleistung als ihre 300- oder 400-Watt-Pendants, aber ihre Vorteile in Bezug auf Leistung und Effizienz sind begrenzt. Der Hauptgrund für ihre höhere Leistung liegt in ihrer größeren Größe, die wiederum Herausforderungen bei der Installation, insbesondere auf Dächern von Einfamilienhäusern, mit sich bringt.
Für Einfamilienhäuser sind kleinere Solarmodule mit 300 bis 400 Watt Leistung besser geeignet, da sie leichter zu handhaben sind und sich besser an die Dachfläche anpassen. Bei der Auswahl eines Solarsystems sollte man die Gesamtleistung und die damit verbundenen Kosten berücksichtigen, anstatt sich nur auf die Leistung einzelner Module zu konzentrieren.
500-Watt-Module sind zwar teurer aufgrund der verwendeten Materialien und Technologien, aber sie finden ihren Einsatz erfolgreich bei gebäudeunabhängigen Solaranlagen, insbesondere bei Freiflächenanlagen, wo ihre Größe kein Problem darstellt.
Trotz ihrer Größe und den rechtlichen Einschränkungen durch die Zwei-Quadratmeter-Regel, können Ausnahmen und alternative Lösungen ermöglichen, dass 500-Watt-Module dennoch verwendet werden, wenn bestimmte Anforderungen erfüllt sind. Insgesamt ist es wichtig, bei der Auswahl eines Solarsystems die Bedürfnisse und Gegebenheiten des jeweiligen Standorts sowie die Kosten im Zusammenhang mit der Leistung zu berücksichtigen.