Heutzutage scheint jeder nach Möglichkeiten zu suchen, Geld für seine Energierechnungen zu sparen. Solarenergie ist zu einer der beliebtesten Optionen für erneuerbare Energien geworden, und Photovoltaik (PV)-Anlagen sind sehr gefragt.
PV-Anlagen sind eine gute Möglichkeit, deinen eigenen Strom zu erzeugen, Geld auf deiner Stromrechnung zu sparen und gleichzeitig etwas für die Umwelt zu tun.
Im Internet kursieren hartnäckig Gerüchte, dass Photovoltaikanlagen ein erhöhtes Brandrisiko für dein Haus darstellen.
Außerdem hält sich hartnäckig die Legende, dass die Feuerwehr nicht löschen kann, wenn auf einem Grundstück mit installierten Photovoltaikmodulen ein Feuer ausbricht.
Wir haben beschlossen, diesen Behauptungen nachzugehen und die passenden Antworten zu finden.
Gibt es eine erhöhte Brandgefahr durch PV-Anlagen?
Wenn es um Brände und Solarmodule geht, sind die Menschen oft schnell dabei, mit dem Finger auf die Photovoltaikanlagen zu zeigen. Das Brandrisiko bei diesen Anlagen ist jedoch tatsächlich sehr gering.
Wenn die Photovoltaik-Anlage aus hochwertigen Komponenten besteht und richtig installiert und gewartet wird, sinkt das Brandrisiko sogar noch weiter.
Eine Möglichkeit, das Brandrisiko weiter zu verringern, ist der Einbau eines feuerfesten Notschalters in die Gleichstromleitung.
Dieser Schalter kann sowohl vor Ort als auch aus der Ferne betätigt werden und unterbricht den Stromfluss von der Solaranlage zum Wechselrichter innerhalb weniger Sekunden.
Die Module selbst werden dadurch zwar nicht spannungsfrei, aber im Notfall kann man sich so beruhigt zurücklehnen.
Die teuren und komplizierten Varianten wie das Kurzschließen einzelner Solarmodule ermöglichen auch spannungsfreie PV-Module.
Bei solarthermischen Anlagen, die Wärme und Warmwasser erzeugen, besteht keine Gefahr durch elektrischen Strom.
Mögliche Ursachen für einen Brand
Eine aktuelle Studie hat drei gleichwertige Brandursachen in PV-Anlagen ermittelt:
- In etwa einem Drittel der Fälle wurde der Schaden durch die PV-Komponenten selbst verursacht
- Die häufigsten Risikofaktoren für Defekte oder vorzeitige Alterung von Komponenten sind fehlerhafte Ausführungen (Modulsockel, Stecker und Kontakte in Verteilerkästen und Wechselrichtern).
- Langfristig führt dies zu Überhitzung und schließlich zu Rußablagerungen oder Lichtbögen.
- in einem weiteren Drittel der Fälle durch Planungsfehler
- und ebenfalls in einem Drittel durch Installationsfehler.
Wie hoch ist das aktuelle Brandrisiko für Photovoltaikanlagen?
Wenn wir uns die Brandstatistiken der letzten 25 Jahre ansehen, sehen wir, dass nur in 360 Fällen eine PV-Anlage auf dem Dach war.
Bei etwa 130 Fällen waren Solarmodule die Brandursache. Wenn man bedenkt, dass es derzeit rund 1,5 Millionen PV-Anlagen in Deutschland gibt, bedeutet dies, dass das Brandrisiko (0,014 %) aufgrund einer PV-Anlage verschwindend gering ist.
In dieser Berechnung sind auch ältere Anlagen enthalten, die vor 15 bis 20 Jahren installiert wurden und weit weniger sicher sind als die heutigen Anlagen.
Was passiert, wenn es mal doch brennen sollte?
Im Falle eines Brandes muss die Feuerwehr das Risiko für die Einsatzkräfte von Fall zu Fall beurteilen. Sie sind im Umgang und dem Einsatz mit stromführenden Materialien und Batteriespeichersystemen geschult.
Brände werden auf die bestmögliche Art und Weise gelöscht. Nach Angaben des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) ist die Brandgefahr durch installierte Anlagen in den letzten zehn Jahren trotz des enormen Ausbaus nicht übermäßig gestiegen.
Weitere Gefahrenquellen bei einem Brand
Neben dem Stromschlag gibt es leider noch weitere Gefahrenquellen, welche oft vernachlässigt werden. Diese stellen für die Löschung des Brandes ein Hindernis dar.
Schadstoffe
Bei der Verbrennung von Solarmodulen und Kabeln können Giftstoffe in die Luft gelangen, und der Rauch des brennenden Kunststoffs kann gefährlich sein.
Außerdem können durch die hohen Temperaturen, die beim Verbrennen von Solarmodulen entstehen, andere Schadstoffe in die Umwelt gelangen.
Sog der Hinterlüftung
Der Kamineffekt ist der Sog, der sich im Raum zwischen der Dacheindeckung und der installierten Photovoltaikanlage bildet. Dieser Effekt wird oft nicht berücksichtigt, kann aber gefährliche Folgen haben.
Im Falle eines Brandes kann der durch den Kamineffekt entstehende Luftzug das Feuer anheizen und dazu führen, dass es sich schnell ausbreitet.
Das kann in Gewerbe- oder Industriegebäuden ein ernstes Problem sein, da dort oft eine große Menge an brennbaren Materialien vorhanden ist.
Was kann man tun um die Brandgefahr zu minimieren?
Solarenergie wird als erneuerbare Energiequelle immer beliebter, aber bei der Installation einer Photovoltaikanlage gibt es ein paar Dinge zu beachten.
- Installiere die Anlage immer nach den Angaben des Herstellers und warte sie regelmäßig.
- Du solltest einen feuerfesten Notausschalter in die Gleichstromleitung einbauen. So wird sichergestellt, dass die Anlage im Notfall schnell abgeschaltet werden kann.
- Fertige einen Übersichtsplan des Systems an und halte ihn griffbereit – das ist hilfreich für die Einsatzkräfte.
- Stelle Hinweisschilder auf, die deutlich sichtbar auf die Existenz der Photovoltaikanlage hinweisen.
- Schließlich solltest du die Notrufzentrale über die Existenz der Photovoltaikanlage informieren. Auf diese Weise können sie im Notfall entsprechende Anweisungen geben.
Wenn du diese einfachen Empfehlungen befolgst, kannst du sicherstellen, dass deine Photovoltaikanlage sicher und effektiv ist.
Fazit: Solaranlage qualmt – Was tun?
Über das Risiko von Bränden in Verbindung mit Solaranlagen wird oft diskutiert – manchmal sehr widersprüchlich.
Eines ist jedoch sicher: Ordnungsgemäß installierte PV-Anlagen bergen ein sehr geringes Brandrisiko.
Deshalb sind Brände in PV-Anlagen auch extrem selten. Gefährlich wird es nur, wenn unerfahrene Montagetrupps die Anlage ohne Spezialwerkzeug in Rekordzeit installieren. Deshalb sollten Anlagenbetreiber nicht an den falschen Stellen an der Qualität sparen
Aber wenn der schlimmste Fall eintritt, darfst du keine Zeit verlieren. Um dich und dein Hab und Gut zu schützen, sind die Feuerwehrleute auf deine Hilfe angewiesen.
Zeige den Einsatzkräften mit geeigneten Maßnahmen, wo sich deine Photovoltaikanlage befindet. Der Rest kann dann einem Fachmann überlassen werden.