Photovoltaik-Anlagen sind modern und nachhaltig, und werden immer häufiger für die Solarstrom-Gewinnung aus Sonnenenergie genutzt. Sie stehen mittlerweile auf vielen Dächern Deutschlands. Doch so einfach wie es aussieht ist die Anschaffung gar nicht, denn es muss einiges beachtet und eingeplant werden.
Eine wichtige Bedingung für die Installation von einer Solaranlage ist unter anderem die Bauweise, darunter die Dachform, die Dachausrichtung, die Dachneigung und die Größe der Dachfläche. Dabei hat das Walmdach einige Besonderheiten.
Dachformen im Überblick
Satteldach
Das Satteldach besteht aus zwei rechteckigen, geneigten Dachflächen, die für die Installation der PV-Anlagen infrage kommen. Je nach Ausrichtung kann sich für die bessere Dachseite entschieden werden. Satteldächer mit einer Neigung von 40-45° sind die häufigste Dachform in Deutschland, und optimal für eine Photovoltaik-Anlage geeignet.
Flachdach
Flachdächer bestehen nur aus einer einzigen, meist rechteckigen Fläche, die zwar gerade erscheint, jedoch für den Wasserabfluss einen maximalen Neigungswinkel von 10° besitzt. Auch diese Art von Dach stellt normalerweise kein Problem für Solaranlagen dar, da die PV-Anlage mit einem Gestell auf dem waagerechten Dach montiert wird. Für die Ausrichtungen der Module kann sich hier demnach frei entschieden werden.
Pultdach
Das Pultdach besteht ebenso aus einer einzelnen rechteckigen Dachfläche, die allerdings einen größeren Neigungswinkel als 10° besitzt. Für Solaranlagen spielt hier die Ausrichtung des Hauses und des Daches eine wichtige Rolle, da es nur die eine Fläche gibt. Ist diese zufällig nach Norden ausgerichtet, macht eine Solaranlage hier keinen Sinn.
Man sollte sich also vor dem Hausbau informieren. Alternativ können die PV-Anlagen auch im Garten aufgestellt-, oder auf dem Carport montiert werden.
Walmdach
Kommen wir nun zum eigentlichen Thema: Das Walmdach. Dieses besteht aus vier Dachflächen, darunter zwei trapezförmige und zwei dreieckige, mit einem durchschnittlichen Neigungswinkel von 25°. Das Walmdach unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht stark von den anderen Dacharten, weshalb es hier einiges zu Beachten gibt. Informationen dazu gibt es im Folgendem:
Vorteile Walmdach
Das Dach besitzt einige klare Vorteile. Darunter natürlich, dass es vier Dachseiten besitzt, und nicht nur 1-2 wie die anderen Dacharten. Dementsprechend spielt die Ausrichtung des Hauses keine große Rolle. Es kann sich einfach für die optimalste Seite zur Nutzung von Solaranlagen entschieden werden, oder es können mehrere PV-Anlagen auf den verschiedenen Seiten verteilt werden.
Wird also auf jeweils der Ost-, Süd-, und Westseite eine Anlage montiert, gehen die Photovoltaikanlagen praktisch mit der Sonne mit und bieten die bestmöglichste Sonneneinstrahlung.
Walmdächer sind allgemein sehr stabil und witterungsbeständig.
Nachteile Walmdach
Allerdings gibt es bei dieser Sorte von Dach auch einige Nachteile. So haben die Dächer meist eine geringe Neigung (~25°), was nicht besonders optimal für die Ausrichtung ist. Regen läuft etwas schlechter ab und kann die Sonneneinstrahlung beschränken. Die Reinigungsfunktion des Regens ist ebenfalls leicht verhindert.
Des Weiteren haben die verschiedenen Dachflächen unterschiedliche Neigungen, was die Installation etwas kompliziert, und die Montage teurer macht. Die beste Lösung ist hier, die Anlagen auf die verschiedenen Seiten zu verteilen, um eine ideale Sonneneinstrahlung zu erhalten.
Die spitz und eng zulaufenden Dachformen begrenzen natürlich außerdem die nutzbare Fläche. Deshalb muss die Anordnung der Solarmodule vorher geplant werden, damit es ausreichend Platz für die Solaranlage gibt.
Einfach kleinere oder weniger Module zu verwenden macht keinerlei Sinn, da die Größe und Anzahl der Photovoltaikanlage von dem Energiebedarf abhängt. Dieser sollte im Vornherein ausgerechnet werden, um eine optimale Leistung zu erzielen.
Nichtdestotrotz sind Solaranlagen auf Walmdächer gut installierbar, wenn man einige Bedingungen erfüllt und die Kriterien beachtet:
Photovoltaikanlage auf dem Walmdach – Worauf achten?
Da es bei der Form des Walmdachs einzelne Nachteile gibt, müssen bei der Planung so manche Kriterien beachtet werden, die sich aus den Vor- und Nachteilen ableiten lassen:
Ausrichtung & Dachseite
Zunächst muss sich für eine oder mehrere Dachseiten entschieden werden. Bestenfalls sollten die Solarmodule nach Süden zeigen, oder auf den Ost-, Süd- und Westseiten verteilt werden. Welche Seite bietet den meisten Platz? Wo befindet sich der Schornstein? Wo scheint die Sonne am intensivsten? Solche Dinge sollten vorher angeschaut werden.
Größe & Anzahl der Anlagen
Wie bei allen Solaranlagen, muss vorher der Strom- und Energiebedarf ausgerechnet werden, um die benötigte Größe der Anlage zu ermitteln. Da es auf den Flächen des Walmdaches aufgrund der Zuspitzung weniger Platz gibt, ist es empfehlenswert sich vorher einen genauen Plan vom Dach zu skizieren, und die Anzahl, die Verteilung sowie die Größe der Anlagen auf den Dachflächen zu errechnen. Logischerweise könne im unteren Bereich des Daches mehr Solarmodule montiert werden als im oberen Bereich.
Benötigtes Budget
Wie bereits erwähnt, sollten Besitzer von Walmdach-Häusern mit etwas höheren Kosten rechnen als Besitzer von Häusern mit anderen Dachformen. Die Montage der PV-Module ist hier etwas komplizierter, da die verschiedenen Seiten unterschiedliche Größen und Neigungen haben. Lassen Sie sich am besten dazu bei den jeweiligen Anbietern genauer beraten.
Fazit
Trotz der Besonderheiten und Nachteile der Dachform, kann die Solaranlage gut und einfach auf den Dächern installiert werden. Es müssen dafür einige Faktoren beachtet werden, die jedoch keine großen Schwierigkeiten darstellen sollten.
Besonders bei Neubauten bietet es sich an, genau über die verschiedenen Möglichkeiten und Dachformen mit deren Vor- und Nachteilen nachzudenken, und anschließend eine ausführliche Planung vorzunehmen. Beim Neubau von Gebäuden sind praktisch noch alle Optionen offen.
Allgemein ist die optimalste Ausrichtung für die PV-Anlage nach Süden, mit einem Neigungswinkel von zwischen 30-60°. Ist dies nicht gegeben, können immer noch Maßnahmen ergriffen werden, um dies auszugleichen. Der Installation der Solaranlage steht nichts im Weg.