Stromspeichersysteme sind in den letzten Jahren immer beliebter geworden, da die Stromkosten weiter steigen, während die Einspeisevergütungen sinken.
Bei einem durchschnittlichen Stromtarif von 40 Cent pro kWh und einer Einspeisevergütung von 8,2 Cent pro kWh wird es finanziell immer sinnvoller, jetzt in ein Speichersystem zu investieren.
Das Wichtigste in Kürze:
- Anschaffungskosten für Blei-Ionen-Akku: 300 – 500 Euro pro kWp
- Anschaffungskosten für Lithium-Ionen-Akku: 800 – 1.000 Euro pro kWp
- Gesamtkosten pro kWh Blei = ca. 24,22 Cent pro Kilowattstunde
- Gesamtkosten pro kWh: Lithium = ca. 13.03 Cent pro Kilowattstunde
- Kosten für Montage & Installation: 800 bis 2.500 Euro
- jährliche Wartungskosten bei 80 bis 130 Euro pro Jahr
Was kostet ein Stromspeicher: Blei-Ionen vs. Lithium-Ionen-Speicher
Es gibt keine allgemeingültige Antwort auf die Frage nach den Kosten von Stromspeichern, da diese von Faktoren wie der Größe des Speichers, seiner Leistung oder Kapazität sowie der eingesetzten Speichertechnologie abhängen.
Bei Heimspeichern sind vor allem Blei-Ionen- und Lithium-Ionen-Akkus verbreitet. Allerdings sind Blei-Ionen-Akkus im Vergleich zu Lithium-Ionen-Akkus günstiger in der Anschaffung.
Wie hoch sind die Kosten für Blei-Ionen-Akkus?
Blei-Akkus haben eine Lebensdauer von etwa 3.000 Ladezyklen, eine Entladetiefe von 80 Prozent und einen Wirkungsgrad von etwa 86 Prozent.
Das bedeutet, dass beim Be- und Entladen rund 14 Prozent des Photovoltaik-Stroms verloren gehen.
Wenn es darum geht, wie viel Solarspeicher kosten, können Hausbesitzer mit Preisen zwischen 300 und 500 Euro pro kWh Speicherkapazität rechnen.
Wieviel kosten Lithium-Ionen-Akkus?
Lithium-Ionen-Akkus haben eine Lebensdauer von etwa 7.000 Ladezyklen, können zu 100 Prozent entladen werden und erreichen Wirkungsgrade von rund 95 Prozent.
Daher sind sie länger haltbar und effizienter als andere Arten von Akkus. Wenn es um die Kosten von PV-Stromspeichern geht, müssen Hausbesitzer mit Preisen von 800 – 1.000 Euro pro kWh rechnen.
Kosten sind nicht gleich Kosten!
Es muss zwischen zwei Arten von Kosten unterschieden werden: den reinen Anschaffungskosten, die sofort anfallen, und den Gesamtkosten über die gesamte Nutzungsdauer.
Grundsätzlich gibt es bei der Preisgestaltung von Stromspeichern zwei Perspektiven.
- Die erste Perspektive betrachtet die reinen Anschaffungskosten, die beim Kauf sofort anfallen.
- Die zweite Perspektive berücksichtigt hingegen den Gesamtpreis über die gesamte Nutzungsdauer, indem die Anschaffungskosten auf alle theoretisch speicherbaren Kilowattstunden umgelegt werden.
Letztere Perspektive ist besser geeignet, um herauszufinden, welcher Energiespeicher tatsächlich kostengünstiger ist.
Obwohl die anfänglichen Anschaffungskosten eines Modells höher sein können, sind unter Umständen auch viel mehr Kilowattstunden speicherbar.
Um einen realistischen Preisvergleich durchzuführen, ist es daher empfehlenswert, den Strompreis pro Kilowattstunde zu berücksichtigen.
Der bessere Vergleich: Kosten pro kWh!
Obwohl Blei-Ionen-Akkus in Bezug auf die Anschaffungskosten günstiger erscheinen, spielen sie auf dem Markt für Heimspeicher eine geringere Rolle. Andere Faktoren beeinflussen auch, ob sich die Investition in einen PV-Speicher lohnt, darunter:
- tatsächliche Speicherkapazität (angegeben vs. nutzbar)
- Anzahl der möglichen Ladezyklen
- Entladetiefe
- Wirkungsgrad des Speichers
Moderne PV-Speicher erreichen zwischen 7.000 und 10.000 Ladezyklen, und die meisten Hersteller bieten eine Garantie von 10 Jahren.
Lithium-Ionen-Akkus haben eine Lebensdauer von bis zu 20 Jahren, was einer Lebensdauer von bis zu 25 Jahren bei täglichem Volladezyklus entspricht.
Daher kann die Anzahl der Ladezyklen verwendet werden, um das Potenzial eines Stromspeichers abzuschätzen.
Anstatt sich nur auf die Anschaffungskosten des Batteriespeichers zu konzentrieren, ist es sinnvoller, diese auf die gespeicherte Energie umzulegen.
Beispielrechnung: Blei-Ionen vs. Lithium-Ionen pro kWh
Blei-Ionen-Akku (10kWp) | Lithium-Ionen-Akku (10kWp) | |
Anschaffungskosten | 5.000 Euro (500 pro kWp) | 10.000 Euro (1.000 pro kWp) |
Speicherkapazität | 10 kWp | 10 kWp |
Anzahl der Ladezyklen | 3.000 Ladezyklen | 8.500 Ladezyklen |
Entladetiefe | 80 % | 95 % |
Wirkungsgrad | 86 % | 95 % |
Preis pro kWh | 24,22 Cent pro kWh | 13,03 Cent pro kWh |
Hinweise zur Berechnung:
Schnitt 1: Anzahl der möglich gespeicherten kWh berechnen
Formel: Anzahl der Ladezyklen x Entladetiefe x Kapazität des Speichers * Wirkungsgrad
- Blei-Ionen-Akku: 3.000 x 0,8 x 10 kWp x 0,86 = 20.640 kWh
- Lithium-Ionen: 8.500 x 0,95 x 10 kWp x 0,95 = 76.712,5 kWh
Schritt 2: Kosten pro kWh berechnen
Formel: Anschaffungspreis / Menge gespeicherter kWh
- Blei-Ionen-Akku: 5.000 / 20.640 kWh = 24,22 Ct pro kWh
- Lithium-Ionen-Akku: 10.000 / 76.712,5 kWh = 13.03 Ct pro kWh
Kommen wir jetzt zu den Kosten für die Montage eines Stromspeichers
Nachdem der Stromspeicher gekauft wurde, müssen die Einbau- und Montagekosten berücksichtigt werden. Der endgültige Preis des Stromspeichers hängt also davon ab, wie aufwendig die Installation einschließlich Verkabelung und Kalibrierung ist.
In der Regel beinhalten die angegebenen Gesamtkosten auch die Kosten für den Einbau des Stromspeichers. Wenn jedoch nur die Kosten pro gespeicherter Kilowattstunde betrachtet werden sollen, müssen die Einbaukosten noch hinzugerechnet werden.
Die Einbaukosten eines Stromspeicher belaufen sich auf etwa 1.000 bis 3.000 Euro. Es ist jedoch empfehlenswert, etwas mehr einzukalkulieren, um auf der sicheren Seite zu sein.
Wie steht es um die Wartungskosten ein Stromspeichers?
Die meisten Hersteller von Stromspeichern geben keine Informationen zu den Wartungskosten an. Empfohlen wird, den Photovoltaik-Speicher alle ein bis zwei Jahre vollständig überprüfen zu lassen. Die Kosten für diese Überprüfung belaufen sich auf 80 bis 130 € pro Jahr.
Welche Hersteller haben die Nase vorn?
Diese Zusammenfassung präsentiert die bisher erreichten Marktanteile der größten Stromspeicher-Hersteller Deutschlands. Die Daten beziehen sich dabei auf das Jahr 2021 und entstammen der EuPD Research vom Mai 2022.
Hersteller | Marktanteile (2021) |
BYD | 24 |
Sonnen | 21 |
SENEC | 20 |
E3 / DC | 11 |
Alpha ESS | 7 |
LG Chem | 5 |
VARTA | 4 |
RCT | 3 |
Tesla | 3 |
Huawei | 1 |
Andere | 2 |
Wie steht es um die Preisentwicklung von Stromspeichern?
Es ist schwierig, die Preisentwicklung für Stromspeicher im Jahr 2023 vorherzusagen, da sie von vielen Faktoren abhängt.
Das Vertrauen der Hausbesitzer in die Speichertechnologie könnte jedoch Einfluss auf die Preise haben, da einige Hersteller versuchen könnten, Marktanteile zu gewinnen, indem sie günstigere Preise anbieten. Außerdem muss die seit 2022 gestiegene Inflation berücksichtigt werden.
Für wen lohnt sich ein Stromspeicher?
Dieser Abschnitt behandelt die Auswirkungen von Solarspeichern auf den Preis der Photovoltaik-Anlage sowie deren Nutzen. Eine Solaranlage mit einem Solarspeicher kann die Preise einer Anlage erhöhen, jedoch kann sich eine Investition in den meisten Fällen lohnen.
Durch die Speichertechnologie kann der von der Photovoltaik erzeugte Strom zur Eigenversorgung genutzt werden, wodurch Hausbesitzer ihre Energiekosten senken und weniger Geld an öffentliche Versorger zahlen müssen.
Eine individuelle und passgenaue Planung ist dabei wichtig, um die Effizienz der Anlage zu gewährleisten. In Zukunft wird sich ein Solarspeicher immer mehr lohnen, da die Preise sinken und Strom immer teurer wird, was zu Einsparungen bei jeder selbstverbrauchten Kilowattstunde führen wird.
Wann lohnt sich das Nachrüsten eines Stromspeichers?
Der Zeitpunkt der Installation deiner PV-Anlage ist ein wichtiger Faktor, um zu entscheiden, ob eine Nachrüstung mit einem Batteriespeicher sinnvoll ist.
- Wenn deine Anlage vor 2009 installiert wurde und du noch eine hohe Einspeisevergütung erhältst, ist eine Nachrüstung nicht ratsam.
- Ab dem Jahr 2010 ist sie jedoch in der Regel empfehlenswert, da zwischen 2009 und 2012 Eigenverbrauchsboni auf den selbst genutzten Strom gezahlt wurden.
- Nach 2012 ist die Einspeisevergütung stark gesunken, wodurch die Speicherung der erzeugten Energie in der Regel günstiger ist als die Einspeisung ins Netz.
Welche Speicher eigenen sich für eine Nachrüstung?
Bei einer Nachrüstung eines Stromspeichers sollte AC-Speicher bevorzugt werden. Ein AC-Speicher wird hinter dem Wechselrichter angeschlossen und kann somit unabhängig von der Photovoltaikanlage betrieben werden.
Im Gegensatz dazu wird ein DC-Speicher zwischen Photovoltaikanlage und Wechselrichter eingebunden und muss sich der Größe der Photovoltaikanlage anpassen, was dazu führen kann, dass der vorherige Wechselrichter nicht mehr verwendet werden kann.
Ein Speicher mit integriertem Wechselrichter lohnt sich in der Regel nicht, da die Anlage bereits über einen Wechselrichter verfügt und keine Kosten eingespart werden können. Die Hersteller geben bekannt, welche Wechselrichter mit einem Stromspeicher kompatibel sind.
Tipp: Zu dem Thema „AC oder DC Speicher?“ haben wir einen eigenen Blogbeitrag.
Förderung nutzen und Kosten senken!
In vielen Städten, Gemeinden und Bundesländern werden Programme zur Unterstützung von Stromspeichern angeboten. Diese Förderprogramme reichen von 100 bis 300 € pro installierter kWh Speicherkapazität.
Zusätzlich bezieht die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) Stromspeicher in ihr Förderprogramm 270 mit ein, welches ein zinsgünstiges Darlehen bietet. Für Informationen zu Fördermöglichkeiten auf regionaler Ebene wird empfohlen, bei der eigenen Stadt oder Gemeinde nachzufragen.
Eine Übersicht über aktuelle Förderungen auf Landesebene ist hier aufgeführt:
Bundesland | Stadt | Fördersumme | Anmerkung |
---|---|---|---|
Baden Württemberg | Stuttgart | 300 Euro pro kWp | Solaroffensive Stuttgart |
Freiburg | 150 Euro pro kWp | ||
Bayern | Aktuell keine Förderungen für Stromspeicher | ||
Nordrhein-Westfalen | Köln | 150 Euro pro kWp | |
Düsseldorf | 20 % der Investitionskosten | ||
Münster | 1000 Euro pauschal (5 – 10 kWp) | ||
Krefeld | 1000 Euro pauschal | ||
Solingen | 500 Euro pauschal | ||
Hessen | Wiesbaden | 300 Euro bis 3 kWp 400 Euro bis 4 kWp 500 Euro größer 6 kWp | |
Landkreis Marburg-Biedenkopf | 100 Euro | ||
Berlin | Berlin | 300 Euro pro kWp | SolarPlus |
Brandenburg | Aktuell keine Förderungen für Stromspeicher | ||
Mecklenburg-Vorpommern | Aktuell keine Förderungen für Stromspeicher | ||
Niedersachen | Aktuell keine Förderungen für Stromspeicher | ||
Rheinland-Pfalz | Aktuell keine Förderungen für Stromspeicher | ||
Sachsen | Aktuell keine Förderungen für Stromspeicher | ||
Sachsen-Anhalt | Förderung aktuell pausiert. (Feb. 2023) wird aber wieder aufgenommen. | 300 pro kWh nutzbarer Speicherkapazität (bis 25 kWh) | aktuell pausiert |
Schleswig–Holstein | Klimaschutz für Bürgerinnen und Bürger | pauschal 750 Euro | ab Sommer 2023 |
Thüringen | Aktuell keine Förderungen für Stromspeicher | ||
Saarland | Aktuell keine Förderungen für Stromspeicher | ||
Bremen | Aktuell keine Förderungen für Stromspeicher | ||
Hamburg | Aktuell keine Förderungen für Stromspeicher |