Pool aufheizen mit Wärmepumpe – Eine sinnvolle Alternative zur klassischen Poolheizung?

Du stehst am Rand deines Pools, die Sonne strahlt um die Wette und ein Lächeln huscht über dein Gesicht. Du kannst es kaum erwarten, ins kühle Nass zu springen. Doch die Realität holt dich schnell ein: Eine Gänsehaut jagt die nächste, das Wasser ist viel zu kalt. Du fragst dich, ob es eine umweltfreundliche und effektive Lösung gibt, deinen Pool angenehm zu temperieren?

Die Antwort lautet ja: mit einer Wärmepumpe!

In diesem Blogbeitrag erfährst du alles Wissenswerte rund um das Pool aufheizen mit einer Wärmepumpe – und wie du schon bald das ultimative Badevergnügen genießen kannst. Mach dich bereit für entspannte Stunden am (und im) Pool, während wir die Vorteile und Funktionsweise dieser erstaunlichen Technologie beleuchten!

Das Wichtigste in Kürze

  • Pool Wärmepumpen sind umweltfreundlich und effektiv zum Aufheizen von Pools. Sie nutzen Wärmeenergie aus der Umgebung und erhöhen diese auf ein höheres Temperaturniveau zum Erwärmen des Poolwassers.
  • Die Effizienz und Kosteneinsparungen von Wärmepumpen sind hoch. Sie sind energieeffizienter als andere Poolheizungen und haben eine Jahresarbeitszahl (JAZ) von 3 bis 5, abhängig von der Umgebungstemperatur und Poolgröße.
  • Für die Berechnung der Heizdauer benötigt man den Beckeninhalt und die Heizleistung der Wärmepumpe. Für den optimalen Betrieb sollte die Wärmepumpe hauptsächlich tagsüber laufen.
  • Die Auswahl der richtigen Wärmepumpe hängt von mehreren Faktoren ab, wie der Poolgröße, der gewünschten Wassertemperatur, der Außentemperatur, der Verwendung einer Poolabdeckung und der Toleranz gegenüber Geräuschen.
  • Die Installation und Inbetriebnahme einer Wärmepumpe kann selbst durchgeführt werden oder von einem Fachmann, wobei die Platzwahl, korrekte Anbindung an das Filtersystem und den elektrischen Anschluss beachtet werden müssen.

Wie funktioniert eine Wärmepumpe zum Pool Aufheizen?

Bevor wir in die Details der Funktionsweise von Pool-Wärmepumpen eintauchen, lass uns kurz klären, was eine Wärmepumpe überhaupt ist. Eine Wärmepumpe ist ein Gerät, das Wärmeenergie aus einer Quelle (z.B. Luft, Wasser oder Erde) aufnimmt und diese Energie auf ein höheres Temperaturniveau bringt. Im Falle des Pool-Aufheizens wird diese erhöhte Wärmeenergie genutzt, um das Wasser in deinem Pool zu erwärmen.

Um zu verstehen, wie eine Wärmepumpe funktioniert, solltest du zunächst die Hauptkomponenten kennen:

  • Verdampfer: Hier wird die Wärmeenergie aus der Umgebung (hier i.d.R. Luft) aufgenommen.
  • Kompressor: Dieser erhöht den Druck und damit auch die Temperatur des Kältemittels.</li>
  • Kondensator: Hier gibt das Kältemittel die aufgenommene Wärme an das Poolwasser ab.</li>
  • Expansionsventil: Dieses Ventil reduziert den Druck des Kältemittels und bereitet es für den nächsten Zyklus vor.

Jetzt, wo du die Hauptkomponenten kennst, lass uns den Prozess Schritt für Schritt durchgehen:

  1. Wärmeaufnahme im Verdampfer: Die Wärmepumpe entzieht der Umgebung Wärmeenergie. Diese Energie wird an das Kältemittel im Verdampfer übertragen und verdampft es.
  2. Kompression und Erhöhung der Temperatur: Das gasförmige Kältemittel gelangt in den Kompressor, wo es komprimiert wird. Durch die Kompression erhöht sich der Druck und damit auch die Temperatur des Kältemittels.
  3. Wärmeabgabe im Kondensator: Das heiße Kältemittel fließt durch den Kondensator, wo es seine Wärme an das vorbeiströmende Poolwasser abgibt. Dabei kondensiert das Kältemittel und wird wieder flüssig.
  4. Entspannung und Vorbereitung für den nächsten „Zyklus“: Das nun flüssige Kältemittel passiert das Expansionsventil, welches den Druck reduziert. Anschließend gelangt das Kältemittel wieder in den Verdampfer und der Prozess beginnt von vorne.

Durch diesen kontinuierlichen Kreislauf kann eine Wärmepumpe effizient und umweltfreundlich dein Poolwasser aufheizen. Dabei ist es wichtig zu beachten, dass die Effizienz einer Wärmepumpe von verschiedenen Faktoren abhängt, wie zum Beispiel der Außentemperatur und der Größe des Pools. Je wärmer die Umgebungstemperatur, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe.

Kosteneinsparungen & Effizienz

Ein großer Vorteil von Wärmepumpen ist die Ersparnis bei den Betriebskosten. Da sie die Umgebungswärme nutzen, um deinen Pool zu beheizen, sind sie wesentlich energieeffizienter als andere Heizmethoden.

Bei deiner Recherche bist du sicher schon über die Kennzahl COP bzw. JAZ gestolpert. Dieser Coefficient of Performance (COP) respektive Jahresarbeitszahl (JAZ) gibt das Verhältnis von abgegebener Wärme zu verbrauchten Strom an.

Du ahnst es schon: Diese Kennzahl wirkt sich maßgeblich auf die möglichen Einsparungen und die Wirtschaftlichkeit der Pool-Wärmepumpe aus.

Wie hoch die JAZ ist, hängt von der Art der Wärmepumpe, dem Modell sowie den Umgebungsbedingungen ab. Bei einer Pool-Wärmepumpe (im Grunde eine Luft-Wasser-Wärmepumpe) kannst du mit einer JAZ von 3 bis 5 rechnen.

AußentemperaturJAZ / COP
10°2
15°3
20°4
25°5
Effizienz von Pool-Wärmepumpen bei verschiedenen Außentemperaturen

Wie viel Strom braucht die Wärmepumpe für den Pool?

Es benötigt 1,16 kWh um 1 m³ Wasser um 1 Grad zu erwärmen. Für ein 40m³ Becken sind also 46,4 kWh (1,16×40) notwendig um die Wassertemperatur um ein Grad zu steigern.

Wow! Ganz schön viel oder?

Jetzt kommt aber noch die JAZ der Wärmepumpe zum Tragen. Denn diese kann aus einer Einheit Strom mehr Wärmeenergie herausholen. Bei einer JAZ von 4 wären also nur noch 46,4 / 4 = 11,6 kWh Strom nötig.

Schauen wir uns eine Beispielrechnung an:

Angenommen du hast einen Pool mit 40m³ Beckeninhalt. Du willst deinen Pool im April, Mai und September beheizen, das entspricht rund 90 Tage Einsatzzeit. Für eine Erwärmung bzw. Nachwärmen von 3 Grad pro Tag sind 34,8 kWh nötig.

Über einen Zeitraum von 90 Tagen ergibt das einen Gesamtbedarf von 3132 kWh. Bei einem Strompreis von 25 Ct ergibt das 783 € Betriebskosten pro Jahr, 8.70€ pro Tag.

Die Rechnung kann je nach Poolgröße und deinem Heizverhalten natürlich auch ganz anders aussehen. Aber an diesem Beispiel kannst du dich orientieren und die Kosten für dich individuell berechnen.

Wie lange braucht eine Wärmepumpe zum Aufheizen?

Die Dauer berechnest du über:

Beckeninhalt / Heizleistung der Pool-Wärmepumpe = Dauer für 1 Grad Erwärmung

Beispiel:

40m³ Poolbecken benötigt bei einer WP mit 20 kW Heizleistung rund 2 Stunden um die Wassertemperatur um ein Grad zu steigern.

Wann und wie lange sollte die Wärmepumpe laufen?

Für den Start der Poolsaison einfach mal rund um die Uhr laufen lassen, bis dein Pool die perfekte Temperatur hat.

Danach kannst du die Pumpe mit der Poolfiltration gleichzeitig laufen lassen – am besten tagsüber. Du fragst dich warum? Nun, das ist die heißeste Zeit des Tages und die beste Zeit, um die Wärme aus der Umgebungsluft zu „saugen“.

Wenn dein Pool einmal die richtige Temperatur hat, muss die Wärmepumpe nicht komplett ausgeschaltet werden. Lass sie einfach im Standby-Modus weiterlaufen. Sie wird dann nur noch regulieren und die Temperatur aufrechterhalten, die du beim Schwimmen oder an kühleren Nächten verlieren könntest.

Aber, kleiner Hinweis am Rande: Wenn du möchtest, dass dein Pool seine Wärme behält und weniger Wasser durch Verdunstung verliert, dann bedecke ihn nachts oder an kühleren Tagen oder bei starkem Wind.

Die richtige Wärmepumpe für deinen Pool finden

Das Aufheizen deines Pools mit einer Wärmepumpe ist eine effiziente und umweltfreundliche Methode, um die Badesaison zu verlängern und den Komfort zu erhöhen. Aber wie findest du die passende Wärmepumpe für deinen Pool? Keine Sorge, wir helfen dir dabei!

1. Größe und Leistung

Der erste Schritt bei der Auswahl der richtigen Wärmepumpe ist die Bestimmung der benötigten Leistung. Diese hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel:

  • Größe des Pools
  • Gewünschte Wassertemperatur
  • Außentemperatur in deiner Region
  • Verwendung einer Poolabdeckung

Als Faustregel gilt: Die Wärmepumpe sollte eine Heizleistung (kW) von rund 50% des Beckenvolumens haben, damit immer genügend Reserven vorhanden sind. Bei einem 20m³ Becken entspricht das einer 10 kW Wärmepumpe.

2. Lautstärke der Wärmepumpe

Pool-Wärmepumpen können je nach Modell unterschiedlich laut sein. Achte daher auf den Schallleistungspegel in Dezibel (dB) und wähle eine Pumpe, die deinen Anforderungen an die Lautstärke entspricht. Eine leise WP hat in der Regel einen Schallleistungspegel von maximal 50 dB. Das ist ungefähr so laut wie Vogelgezwitscher.

Beim entspannen im Pool willst du schließlich nicht vom Dröhnen der Pool Wärmepumpe gestört werden!

3. Der richtige Standort

Der Standort der Pool-Wärmepumpe spielt eine wichtige Rolle für ihre Effizienz und Langlebigkeit. Hier sind einige Tipps, um den besten Platz für deine Wärmepumpe zu finden:

  • Ausreichend Platz: Stelle sicher, dass genügend Platz um die Wärmepumpe herum vorhanden ist, damit sie gut arbeiten kann und leicht zugänglich ist. Eine gute Luftzirkulation sollte ebenfalls gegeben sein. Vermeide Hindernisse in der Nähe der Luftein- und -auslässe
  • Sonneneinstrahlung: Platziere die Wärmepumpe ruhig an einem Ort, an dem sie möglichst viel direkte Sonneneinstrahlung erhält. So kann sie effizienter arbeiten und mehr Wärme erzeugen.
pool wärmepumpe

Installation & Anschluss

Nun ist es an der Zeit, die Wärmepumpe zu installieren. Du kannst dies entweder selbst tun oder einen Fachmann beauftragen. Hier sind die grundlegenden Schritte für die Installation:

  1. Bereite den Standort vor: Stelle sicher, dass der gewählte Standort eben und stabil ist. Du kannst ein Betonfundament gießen oder spezielle Pads verwenden, um die Wärmepumpe darauf zu platzieren.
  2. Verbinde die Wärmepumpe mit dem Pool: Schließe die Wasseranschlüsse der Wärmepumpe an das bestehende Filtersystem deines Pools an. Achte darauf, dass das Wasser in der richtigen Richtung fließt – vom Pool zur Wärmepumpe und zurück zum Pool.
  3. Elektrischer Anschluss: Verbinde die Wärmepumpe mit einer geeigneten Stromquelle. Achte darauf, dass alle elektrischen Anschlüsse fachgerecht ausgeführt werden und den örtlichen Vorschriften entsprechen.

Inbetriebnahme der Wärmepumpe

Jetzt bist du bereit, deine Wärmepumpe in Betrieb zu nehmen und deinen Pool aufzuheizen. Befolge diese Schritte:

  1. Stelle sicher, dass alle Anschlüsse korrekt sind und die Wärmepumpe stabil und sicher steht.
  2. Öffne das Ventil am Wasseranschluss der Wärmepumpe, damit das Wasser aus dem Pool in die Wärmepumpe fließen kann.
  3. Schalte die Wärmepumpe ein und stelle die gewünschte Wassertemperatur ein. Die Wärmepumpe beginnt nun, das Wasser zu erwärmen und zurück in den Pool zu leiten.
  4. Kontrolliere regelmäßig die Temperatur des Poolwassers und passe sie bei Bedarf an.

Glückwunsch! Du hast erfolgreich eine Wärmepumpe für den Pool installiert und in Betrieb genommen. Jetzt kannst du deinen Pool genießen und dich über angenehm warmes Wasser freuen.

Fazit

Eine Wärmepumpe ist eine effiziente und umweltfreundliche Poolheizung, um das Badevergnügen zu steigern. Durch Nutzung der Umgebungswärme kann der Pool energiesparend aufgeheizt werden. Obwohl die Installation einer Wärmepumpe eine gewisse Investition darstellt, können die laufenden Betriebskosten im Vergleich zu anderen Heizmethoden erheblich gesenkt werden.

Die tatsächliche Kostenersparnis hängt jedoch von vielen Faktoren ab, einschließlich der Größe des Pools, der gewünschten Wassertemperatur und der örtlichen Klimabedingungen. Mit der richtigen Planung und der korrekten Installation kann die Wärmepumpe eine lohnende Ergänzung für jeden Poolbesitzer sein.

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