Solaranlage für Mieter – Welche Möglichkeiten gibt es?

Es ist kein Geheimnis, dass Solarenergie jeden Tag beliebter wird. Was du aber vielleicht nicht weißt, ist, dass diese Form der erneuerbaren Energie auf verschiedene Weise genutzt werden kann – auch von Mietern. Hier sind die wichtigsten Fakten, die du über Solaranlagen für Mieter wissen solltest.

Für alle Lesemuffel hier wieder das Wichtigste in Kürze:

  • Nutzung einer PV-Anlage in Form eines Solartarifs durch den Vermieter
  • Preis entspricht max. 90% des örtlichen Grundversogungstarifs (keine starken Preisentwicklungen)
  • Förderfähig bis max. 100 Kilowattstunden & ab dem 25.07.2017 (Mieterstromgesetz)
  • Überschüssiger Strom via. Einspeisevergütung
  • Auch eigenständige Inbetriebnahme einer PV-Anlage möglich (in Zustimmung des Vermieters)
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Welche Arten von Solaranlagen gibt es für Mieter

In diesem Beitrag werden wir uns zwei verschiedene Modelle ansehen, bei denen man als Mieter eine Solaranlage nutzen kann.

  1. Mieterstrom (Eigenständige oder teilweise Mitbenutzung einer PV-Anlage)
  2. Mini-Solaranlage (An Hauswand, Terrasse oder Balkon nutzbar)

Mieterstrom

Vermieter, die sicherstellen wollen, dass sie umweltfreundlich handeln, können ihre eigenen Photovoltaikanlagen in Betrieb nehmen und den daraus erzeugten Solarstrom direkt an die Mieter verkaufen. Dies wird als Mieterstrom bezeichnet und bedeutet, dass der Strom von den Solarmodulen auf dem Dach des Mietobjekts stammt und den Mietern zur Verfügung steht!

Außerdem sind Solartarife in der Regel stabiler als andere Energietarife, so dass du die mit schwankenden Preisen verbundene Unsicherheit vermeiden kannst. Wenn dein Vermieter eine Solaranlage installiert hat, ist der Wechsel zu einem Solartarif eine gute Möglichkeit, Geld zu sparen und die Umwelt zu schützen.

Für wen lohnt sich das?

Das ganze kann sich sowohl für den Mieter, wie auch den Vermieter lohnen, da dieser beispielsweise von den regelmäßigen Einnahmen profitiert. Die Mieter profitieren durch einen umweltbewussten und günstigen Solarstrom.

Vorteile Vermieter

Vermieter von Mehrfamilienhäusern, die auf ihren Dächern Solarpaneele installieren, können attraktive Renditen erzielen. Je mehr Fläche zur Verfügung steht, desto höher ist der Ertrag und damit auch der finanzielle Gewinn für den Vermieter! Außerdem steigern Solarmodule den Marktwert der Immobilien.

  • attraktive Renditen
  • Aufwertung der Immobilie (höherer Marktwert)

Vorteile Mieter

Auf diese Weise erhalten die Mieter einen günstigen Stromtarif, der unter dem Grundversorgertarif deines örtlichen Netzbetreibers liegt. Der Hauptgrund für einen solchen Vorteil sind neue gesetzliche Regelungen, die den Mieterstrom subventionieren.

Die neuen Vorschriften stellen auch sicher, dass keine Steuern oder Zuschläge erhoben werden, was dies als Möglichkeit zur Kostensenkung für diese Kunden noch attraktiver macht, die aufgrund anderer Faktoren, wie z.B. hohe Marktpreise für den Brennstoffeinkauf, mit finanziellen Problemen zu kämpfen haben.

  • günstiger & nachhaltiger Stromtarif
  • keine hohen Preisschwankungen
solaranlage mietshaus

Unter welchen Konditionen ist Mieterstrom möglich?

Das Mieterstromgesetz schreibt vor, dass alle Mieterstromkunden bestimmte Bedingungen erfüllen müssen, z. B. dass sie nicht mehr als 90 % des Marktpreises für deinen Grundversorgungstarif zahlen. Die Förderung der Solaranlage ist an eine maximale Leistung von 100 Kilowatt geknüpft.

Um sicherzustellen, dass die Mietwohnungen die volle Menge an Solarstrom erhalten, müssen Verträge mit lokalen Anbietern abgeschlossen werden. Mieter/innen können zusätzlichen Strom von den öffentlichen Versorgungsunternehmen beziehen, wenn dieser nicht vollständig durch die PV-Anlage abgedeckt werden kann.

Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass dieser auf einem anderen Zähler registriert wird. Sollte die Solaranlage des Hauses zu viel Strom produzieren kann dieser umgekehrt ins Netz über die reguläre Einspeisevergütung eingespeist werden.

  • max. 90% des örtlichen Grundversogungstarifs
  • Verträge mit lokalen Anbietern (für vollständige Vollversorgung mit Solarstrom)
  • Überschüssiger Strom via Einspeisevergütung
  • Anforderung Solaranlage: Betrieb erst seit Inkrafttreten des Mieterstromgesetztes 25.07.2017 und eine maximale Leistung von 100 Kilowatt

Alternativen

Wenn ein Mieter seine eigene Solaranlage installieren will, hat er mehrere Möglichkeiten. Du kannst entweder über einen externen Stromversorger oder auch gleich selbst die Solaranlage betreiben. Dafür benötigst du allerdings die Zustimmung deines Vermieters.

Sollte dein Vermieter nicht als eigener Stromversorger in Erscheinung treten wollen, kann sich dieses Modell für dich durchaus lohnen. Allerdings ist eine solche Entscheidung mit einer hohen finanziellen Investition verbunden und man ist lange an seine Mietwohnung gebunden.

Mini-Solaranlage

Überlege mal, wie viele Sonnenstunden du im Durchschnitt pro Tag hast. Stell dir vor, diese Strahlen würden genutzt, um dein Haus mit Strom zu versorgen, anstatt nur Licht und Wärme für uns Menschen zu liefern!

  • Paket (2x Solarmodul, Wechselrichter, Anschlusskabel, Monitoring)
  • Kosten etwa 350 bis 800 Euro
  • Bei 600 Kilowattstunden jährliche Einsparung von etwa 240 Euro
  • Zustimmung des Vermieters erforderlich
  • Eigene Anmeldung beim Netzbetreiber & Bundesnetzagentur

Steckbare Solaranlagen wie Mini-Photovoltaiksysteme oder Balkonmodule haben viele Eigenschaften, die sie nicht nur als Energiequelle perfekt machen, sondern auch in Bezug auf ihre Funktionalität, denn sie lassen sich leicht an der Balkonbrüstung anbringen, so dass im Haus noch genug Platz ist.

Tipp: Hier findest du unseren umfangreichen Beitrag zu MIni-Solaranlagen

Der Strom aus deinem Plug-in-Solargerät fließt in eine Steckdose auf deinem Balkon und geht dann zu all den angeschlossenen Geräten in deiner Wohnung! Dadurch bewegt sich der Stromzähler langsamer. da weniger Strom aus dem öffentlichen Netz benötigt wird. Bei höherer Auslastung wird regulär aus dem Netz deines Versorgers gespeist.

mini solaranalge im garten

Aufbau

  1. 2x Solarmodul (ca. 1 x 1,7 m; 20 kg; 280 – 350 Watt Nennleistung)
  2. Wechselrichter (Verwandelt Gleichstrom in Wechselstrom)
  3. Anschlusskabel (Kabel mit Steckverbindung)
  4. Monitoring (Aktivitätsanzeige mit Leistung & Verbrauch)

Unterschiede zu einer Photovoltaikanlage

Mini-Solaranlagen sind eine tolle Möglichkeit für Privatpersonen, ihren eigenen Strom zu erzeugen. Im Gegensatz zu Photovoltaikanlagen können diese kleinen Plug-in-Geräte von Mietern selbst installiert und genutzt werden, ohne dass professionelle Hilfe oder Installationskosten anfallen! Stecker-Solargerät sind darüber hinaus erheblich kostengünstiger, was sie für ein größeres Publikum attraktiver macht.

Die Anmeldung beim Netzbetreiber und dem Marktstammdatenregister erfolgt ebenfalls eigenständig. Im Vergleich zu den großen und schweren PV-Anlagen können Balkonmodule schnell und einfach abmontiert und ggf. an einem anderen Ort wieder angebracht werden. Solche Module haben eine maximale Wechselrichterleistung von 600 Watt.

Die Photovoltaikanlagen auf Privathäusern liegen zwischen 3 und 20 Kilowatt (kWp). Die Installation dieser Komponenten muss von einem spezialisierten Unternehmen durchgeführt werden, das auch die notwendigen technischen Anfragen bei den örtlichen Netzbetreibern erledigt, damit du den Strombedarf deines Hauses bedienen kannst. Der Umzug von einer Baustelle oder einem Standort ist nur möglich, wenn ein erheblicher Aufwand betrieben wurde, um die Anlage überhaupt erst zu installieren!

Was muss ich beachten?

Solltest du ein solches Model an der Hauswand oder dem Balkon anbringen wollen, muss der Vermieter vorher i.d.R zustimmen. Seit dem Jahr 2020 ist hierbei laut dem Wohneigentumsgesetz (WEG) keine Einstimmigkeit mehr nötig, sondern nur noch eine mehrheitliche Erlaubnis.

Neben dem Vermieter solltest du auch deine Nachbarn in Kenntnis setzen und vorher klären, ob ein solches Modul sie nicht vielleicht blenden könnte. Ansonsten bist du zu einem Rück- und Abbau verpflichtet.

Obwohl solche Module laut der EU nicht systemrelevant sind, müssen Mini-PV Anlagen beim deutschen Netzbetreiber angemeldet werden. Die vereinfachten Formulare lassen sich auf den jeweiligen Webseiten aufrufen, vereinzelt ist auch eine Online Anmeldung verfügbar. Bei der Anmeldung musst du das Datenblatt deines Wechselrichters beilegen (Konformitätserklärung).

Auch die Bundesnetzagentur verlangt die Anmeldung deiner Mini-Solaranlage im Marktstammdatenregister.

Solltest du noch über einen alten „Ferrari-Zähler“ verfügen, muss dieser durch den Netzbetreiber in ein neues Modell mit Rücklaufsperre ausgetauscht werden. Dafür fallen laut dem Messstellenbetriebgesetz keine zusätzlichen Kosten an, da diese in den jährlichen Messkosten mit inbegriffen sind.

Wann lohnt sich eine Mini-Solaranlage?

Solltest du über eine schattenfreie Südseite verfügen, sind bis zu 600 Kilowattstunden in einem Jahr möglich. Das entspricht rund 20% des Stromverbrauchs eines durchschnittlichen Haushalts. Mit einem durchschnittlichen Strompreis von etwa 0,40 Cent pro Kilowattstunde bedeutet das eine jährliche Einsparung von etwa 240 Euro.

Der Preis solcher Module bewegt sich in einem Rahmen von etwa 350 bis 800 Euro. Berücksichtigt man die jährliche Einsparung der Stromkosten würde sich ein solches Modell nach spätestens 4 Jahren refinanzieren. Bei einer Lebensdauer von etwa 20 Jahren ist eine Mini-Solaranlage definitiv eine Überlegung wert.

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Fazit

Die Installation von Mini-Solaranlagen ist eine gute Möglichkeit für eine Mietwohnung, ihren eigenen Strom zu erzeugen. Diese Plug-in-Geräte sind deutlich preiswerter, was sie für ein größeres Publikum attraktiv macht. Sie können von den Mietern selbst installiert und genutzt werden, ohne dass professionelle Hilfe oder Installationskosten anfallen!

Natürlich besteht auch die Möglichkeit, eine eigene PV-Anlage zu nutzen. Diese kann vom Vermieter selbst installiert werden oder nach Zustimmung auch von einem externen Stromerzeuger oder dir selbst betrieben werden. Diese Variante ist aber oftmals mit einem höheren finanziellen Risiko verbunden.

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