Du spielst mit dem Gedanken, auf Solarenergie umzusteigen, und hast von der Einspeisevergütung gehört, aber bist Dir nicht ganz sicher, wie das alles funktioniert? Du bist nicht allein! Die Welt der Photovoltaik ist faszinierend, aber manchmal auch ein wenig verwirrend.
In diesem Beitrag werde ich Dir alles über die Einspeisevergütung erklären – was es ist, wie es funktioniert, und wie Du davon profitieren kannst. Egal, ob Du gerade erst mit dem Gedanken spielst, eine Photovoltaik-Anlage zu installieren, oder ob Du bereits stolzer Besitzer einer solchen Anlage bist, hier findest Du die Antworten auf all Deine Fragen.
Aktueller Stand der Einspeisevergütung
Die Einspeisevergütung in Deutschland wird durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geregelt. Die Höhe der Vergütung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Größe der Anlage, dem Inbetriebnahmezeitpunkt und dem Typ der Technologie.
Wie hoch ist die Einspeisevergütung ab 2023?
Diese Vergütungen gelten rückwirkend auch schon für Anlagen, die ab dem 30.07.2022 in Betrieb genommen werden:
Art der PV-Anlage | < 10 kWp | 10 – 40 kWp |
---|---|---|
Teileinspeisung | 8,2 Ct pro kWh | 7,1 Ct pro kWh |
Volleinspeisung | 13 Ct pro kWh | 10,9 Ct pro kWh |
Diese Beträge erhält man dabei immer vollständig. Bei einer 18 kWp Anlage mit Eigenverbrauch erhältst du also für die ersten 10 kWp 8,2 Cent pro kWh, für die restlichen 8 kWp dann 7,1 Cent pro kWh.
Ebenso spannend: Die Degression (monatliche Absenkung der Vergütungshöhe vor Inbetriebnahme der Anlage) wird bis 2024 pausiert. Die neuen Vergütungssätze bleiben also für das ganze Jahr 2023 bestehen.
Wie hoch ist die Einspeisevergütung ab 2024?
Ab dem 1. Februar 2024 tritt die Degression wieder in Kraft. Ab da wird jeweils zum Februar und August die Einspeisevergütung um 1% verringert.
Damit ergeben sich folgende Vergütungen:
Art der PV-Anlage | Inbetriebnahme ab 01.02.2024 | Inbetriebnahme ab 01.08.2024 |
---|---|---|
Teileinspeisung | ||
bis 10 kWp | 8,11 Ct pro kWh | 8,03 Ct pro kWh |
10 – 40 kWp | 7,03 Ct pro kWh | 6,95 Ct pro kWh |
Volleinspeisung | ||
bis 10 kWp | 12,86 Ct pro kWh | 12,73 Ct pro kWh |
10 – 40 kWp | 10,79 Ct pro kWh | 10,67 Ct pro kWh |
Geschichte der Einspeisevergütung: Ein Motor für die Photovoltaik-Revolution
Die Geschichte der Einspeisevergütung für Photovoltaik-Anlagen beginnt in den frühen 1990er Jahren. Deutschland war damals (man glaubt es kaum) eines der ersten Länder, das die Bedeutung der Förderung erneuerbarer Energien erkannte.
Ursprung und erste Gesetze
Im Jahr 1990 hat Deutschland ein Gesetz geschaffen, das am 1. Januar 1991 in Kraft trat. Dieses Gesetz heißt Stromeinspeisungsgesetz. Es hatte ein ganz besonderes Ziel: Es sollte sicherstellen, dass die Unternehmen, die Strom an die Menschen liefern, auch Strom kaufen müssen, der aus sauberen Quellen wie Sonne, Wind und Wasser kommt. Und sie mussten dafür auch Geld bezahlen.
Vor diesem Gesetz gab es keine Regel, die die Stromunternehmen dazu zwang, sauberen Strom zu kaufen. Aber mit diesem Gesetz mussten sie es tun. Das war in Deutschland das erste Mal, und es war ein wichtiger Schritt, um mehr saubere Energie zu nutzen.
Das Stromeinspeisungsgesetz war der Vorläufer zum Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) im Jahr 2000.
Das erste EEG (2000)
Warum war das neue Gesetz nötig? Es gab mehr Windkraftanlagen, und Deutschland hatte sich zum Ziel erklärt, die Treibhausemissionen bis 2010 um 21 Prozent zu reduzieren. Das alte Gesetz hat nicht mehr so gut funktioniert, weil es die Bezahlung für saubere Energie an die normalen Strompreise gekoppelt hat, und das hat es schwer gemacht, Geld mit sauberer Energie zu verdienen.
Das erste EEG hat 12 Abschnitte. Hier sind einige wichtige Punkte:
- Es hat das Ziel gesetzt, bis 2010 doppelt so viel saubere Energie zu nutzen.
- Zum ersten Mal wurde gesagt, dass saubere Energie wichtiger ist als normale Energie aus Kohle oder Gas.
- Es hat klare Regeln gemacht, wie Stromunternehmen saubere Energie kaufen und bezahlen müssen.
- Es hat festgelegt, wie viel Geld die Unternehmen für verschiedene Arten von sauberer Energie bezahlen müssen, wie Wind, Sonne, und Wasser. Diese Beträge ändern sich jedes Jahr ein bisschen.
- Es hat gesagt, dass die Unternehmen diese Preise für 20 Jahre bezahlen müssen.
Das Gesetz hat also klare Regeln gemacht, um sicherzustellen, dass mehr saubere Energie genutzt wird. Es hat geholfen, dass es einfacher und profitabler ist, saubere Energie zu produzieren, und es hat Deutschland auf den Weg gebracht, die Umwelt zu schützen.
Einfluss auf den Ausbau der Photovoltaik-Technologie
Die Einführung der Einspeisevergütung hatte einen enormen Einfluss auf den Ausbau der Photovoltaik-Technologie. Durch die finanzielle Unterstützung wurde die Investition in Solaranlagen sowohl für Privatpersonen als auch für Unternehmen attraktiver.
Die Nachfrage stieg, was wiederum zu Investitionen in Forschung und Entwicklung führte. Die Technologie wurde effizienter, die Kosten sanken, und die Photovoltaik wurde zu einer ernsthaften Alternative zu konventionellen Energiequellen.
Stagnation im PV Ausbau
Der Ausbau von Photovoltaikanlagen in Deutschland ist ab ungefähr 2012/2013 deutlich eingebrochen bzw. stagniert. Es gibt mehrere Gründe dafür, die sowohl miteinander verknüpft als auch komplex sind:
- Reduzierung der Einspeisevergütung: Die Einspeisevergütung, die für Strom aus Photovoltaikanlagen gezahlt wurde, wurde über die Jahre schrittweise reduziert. Diese Reduzierung der finanziellen Anreize hat die Investition in Photovoltaik für einige weniger attraktiv gemacht.
- Kapazitätsbeschränkungen: In einigen Fällen wurden Obergrenzen für den Ausbau von Photovoltaik eingeführt, um den schnellen Anstieg der Kosten für die Förderung zu kontrollieren. Diese Deckelung hat den Ausbau gebremst.
- Regulatorische Hürden: Komplexe Genehmigungsverfahren und regulatorische Hürden können den Prozess der Installation von Photovoltaikanlagen verlangsamen und somit zu einer Stagnation beitragen.
- Netzausbau und -integration: Die Integration von erneuerbaren Energien in das bestehende Stromnetz stellt technische Herausforderungen dar. Wenn das Netz nicht schnell genug ausgebaut oder angepasst wird, kann dies den Ausbau von Photovoltaikanlagen behindern.
Die Reduzierung der Einpseisevergütung sowie die stärkere Degression mit dem EEG 2012 hatte sicherlich seinen Teil dazu beigetragen.
Wie hat sich die Einspeisevergütung in den letzten Jahren entwickelt?
Nicht gerade förderlich. Die Einspeisevergütung ist in den vergangenen 10 Jahren kontinuierlich gesunken. Erst mit dem EEG 2023 kam endlich wieder eine Erhöhung.
Datum | ≤ 10 kW | 10 – 40 kW |
---|---|---|
01.04.12 | 19,5 | 18,5 |
01.05.12 | 19,31 | 18,32 |
01.06.12 | 19,11 | 18,13 |
01.07.12 | 18,92 | 17,95 |
01.08.12 | 18,73 | 17,77 |
01.09.12 | 18,54 | 17,59 |
01.10.12 | 18,36 | 17,42 |
01.11.12 | 17,9 | 16,98 |
01.12.12 | 17,45 | 16,56 |
01.01.13 | 17,02 | 16,14 |
01.02.13 | 16,64 | 15,79 |
01.03.13 | 16,28 | 15,44 |
01.04.13 | 15,92 | 15,1 |
01.05.13 | 15,63 | 14,83 |
01.06.13 | 15,35 | 14,56 |
01.07.13 | 15,07 | 14,3 |
01.08.13 | 14,8 | 14,04 |
01.09.13 | 14,54 | 13,79 |
01.10.13 | 14,27 | 13,54 |
01.11.13 | 14,07 | 13,35 |
01.12.13 | 13,88 | 13,17 |
01.01.14 | 13,68 | 12,98 |
01.02.14 | 13,55 | 12,85 |
01.03.14 | 13,41 | 12,72 |
01.04.14 | 13,28 | 12,6 |
01.05.14 | 13,14 | 12,47 |
01.06.14 | 13,01 | 12,34 |
01.07.14 | 12,88 | 12,22 |
01.08.14 | 12,75 | 12,4 |
01.09.14 | 12,69 | 12,34 |
01.10.14 | 12,65 | 12,31 |
01.11.14 | 12,62 | 12,28 |
01.12.14 | 12,59 | 12,25 |
01.01.15 | 12,56 | 12,22 |
01.02.15 | 12,53 | 12,18 |
01.03.15 | 12,5 | 12,15 |
01.04.15 | 12,47 | 12,12 |
01.05.15 | 12,43 | 12,09 |
01.06.15 | 12,4 | 12,06 |
01.07.15 | 12,37 | 12,03 |
01.08.15 | 12,34 | 12 |
01.09.15 | 12,31 | 11,97 |
01.10.15 | 12,31 | 11,97 |
01.11.15 | 12,31 | 11,97 |
01.12.15 | 12,31 | 11,97 |
01.12.15 | 12,31 | 11,97 |
01.01.17 | 12,3 | 11,96 |
01.02.17 | 12,3 | 11,96 |
01.03.17 | 12,3 | 11,96 |
01.04.17 | 12,3 | 11,96 |
01.05.17 | 12,27 | 11,93 |
01.06.17 | 12,24 | 11,9 |
01.07.17 | 12,2 | 11,87 |
01.08.17 | 12,2 | 11,87 |
01.09.17 | 12,2 | 11,87 |
01.10.17 | 12,2 | 11,87 |
01.11.17 | 12,2 | 11,87 |
01.12.17 | 12,2 | 11,87 |
01.01.18 | 12,2 | 11,87 |
01.02.18 | 12,2 | 11,87 |
01.03.18 | 12,2 | 11,87 |
01.04.18 | 12,2 | 11,87 |
01.05.18 | 12,2 | 11,87 |
01.06.18 | 12,2 | 11,87 |
01.07.18 | 12,2 | 11,87 |
01.08.18 | 12,08 | 11,74 |
01.09.18 | 11,95 | 11,62 |
01.10.18 | 11,83 | 11,5 |
01.11.18 | 11,71 | 11,38 |
01.12.18 | 11,59 | 11,27 |
01.01.19 | 11,47 | 11,15 |
01.02.19 | 11,35 | 11,03 |
01.03.19 | 11,23 | 10,92 |
01.04.19 | 11,11 | 10,81 |
01.05.19 | 10,95 | 10,65 |
01.06.19 | 10,79 | 10,5 |
01.07.19 | 10,64 | 10,34 |
01.08.19 | 10,48 | 10,19 |
01.09.19 | 10,33 | 10,04 |
01.10.19 | 10,18 | 9,9 |
01.11.19 | 10,08 | 9,79 |
01.12.19 | 9,97 | 9,69 |
01.01.20 | 9,87 | 9,59 |
01.02.20 | 9,72 | 9,45 |
01.03.20 | 9,58 | 9,31 |
01.04.20 | 9,44 | 9,18 |
01.05.20 | 9,3 | 9,04 |
01.06.20 | 9,17 | 8,91 |
01.07.20 | 9,03 | 8,78 |
01.08.20 | 8,9 | 8,65 |
01.09.20 | 8,77 | 8,53 |
01.10.20 | 8,64 | 8,4 |
01.01.16 | 12,31 | 11,97 |
01.02.16 | 12,31 | 11,97 |
01.03.16 | 12,31 | 11,97 |
01.04.16 | 12,31 | 11,97 |
01.05.16 | 12,31 | 11,97 |
01.06.16 | 12,31 | 11,97 |
01.07.16 | 12,31 | 11,97 |
01.08.16 | 12,31 | 11,97 |
01.09.16 | 12,31 | 11,97 |
01.10.16 | 12,31 | 11,97 |
01.11.16 | 12,31 | 11,97 |
01.12.16 | 12,31 | 11,97 |
Ähnlich verhielt es sich folglich auch mit den gesamten EEG Vergütungszahlungen:
Wird die Einspeisevergütung für Photovoltaik in Zukunft wieder steigen?
Da die Degression ab 2024 wieder in Kraft tritt, wird auch die Einspeisevergütung zukünftig weiter sinken. Ob das förderlich für den Ausbau von PV Anlagen ist kann man durchaus hinterfragen.
Natürlich steht aktuell auf der Gegenseite das Problem der Netzkapazität. Die Netzbetreiber müssen den Ausbau schleunigst voran treiben, damit wir die angestrebte Menge an grüner Energie auch handhaben können.
Das Projekt SuedLink ist hier immerhin ein Schritt in die richtige Richtung, auch wenn wir uns hier vermutliche alle mehr Tempo wünschen würden.
Wie ist deine Meinung hierzu? Sollte die Höhe der Einspeisevergütung in Zukunft nicht eher steigen, um Photovoltaikanlagen noch attraktiver zu machen? Schreib uns gerne in den Kommentaren!
Häufige Fragen zur Einspeisevergütung
Welche Voraussetzungen muss meine Photovoltaik-Anlage erfüllen, um für die Einspeisevergütung in Frage zu kommen?
Deine Photovoltaik-Anlage muss bestimmten technischen Standards entsprechen und ordnungsgemäß installiert sein. Außerdem muss sie bei der Bundesnetzagentur gemeldet und von einem lokalen Energieversorger an das Stromnetz angeschlossen sein.
Wie wirkt sich die Größe und Art meiner Photovoltaik-Anlage auf die Einspeisevergütung aus?
Die Größe und Art deiner Anlage beeinflussen die Höhe der Einspeisevergütung. Kleinere Anlagen erhalten oft eine höhere Vergütung pro Kilowattstunde, während größere Anlagen weniger erhalten können. Auch die Unterscheidung zwischen Volleinspeisung und Teileinspeisung (mit Eigenverbrauch) hat Einfluss auf die Vergütungssätze.
Wie lange ist die Einspeisevergütung garantiert, und was passiert danach?
In Deutschland ist die Einspeisevergütung für Photovoltaik-Anlagen in der Regel für 20 Jahre garantiert. Nach diesem Zeitraum wird der Vergütungssatz an den aktuellen Stand angepasst.
Wie kann ich die Einspeisevergütung beantragen, und welche Dokumente werden benötigt?
Um die Einspeisevergütung zu beantragen, musst du dich an deinen lokalen Netzbetreiber wenden. Der genaue Prozess kann je nach Netzbetreiber variieren.
Gibt es neben der Einspeisevergütung noch andere Fördermöglichkeiten oder Anreize für Photovoltaik?
Ja, neben der Einspeisevergütung gibt es auch andere Fördermöglichkeiten, wie z.B. zinsgünstige Kredite, regionale Zuschüsse oder den aktuellen Mehrwertsteuer-Erlass.