Photovoltaik Eigenverbrauch: Was ist realistisch und wie kannst Du ihn maximieren?

In diesem Blogbeitrag möchten wir dir zeigen, warum der Eigenverbrauch bei Photovoltaikanlagen so wichtig ist und wie du diesen maximieren kannst. Du wirst sehen, dass eine Photovoltaikanlage nicht nur gut für die Umwelt ist, sondern auch für deinen Geldbeutel.

Du fragst dich vielleicht, was Eigenverbrauch überhaupt bedeutet. Keine Sorge, wir erklären dir alles Schritt für Schritt und geben dir wertvolle Tipps, um das Beste aus deiner Photovoltaik-Anlage herauszuholen.

Wie immer findest Du hier das Wichtigste in Kürze:

1. Eigenverbrauch bezieht sich auf den direkt genutzten Solarstrom aus einer Photovoltaikanlage.
2. In Deutschland liegt der durchschnittliche Eigenverbrauch bei 30%, kann aber durch verschiedene Maßnahmen auf 60% und mehr erhöht werden.
3. Maximierung des Eigenverbrauchs durch energieeffiziente Geräte, zeitversetztes Laden, Energiespeicherung, smarte Energiemanagementsysteme und Elektromobilität.
4. Höherer Eigenverbrauch führt zu reduzierten Stromkosten, Unabhängigkeit von steigenden Strompreisen und schnellerer Amortisation der Anlagekosten.
5. Seit 1. Januar 2022 ist der Eigenverbrauch in Deutschland nicht mehr einkommensteuerpflichtig.

Lass uns gemeinsam herausfinden, wie du deinen eigenen Stromverbrauch optimieren und so zur Energiewende beitragen kannst!

Was versteht man unter „Eigenverbrauch“?

Eigenverbrauch bezeichnet den Anteil des Solarstroms, den du direkt in deinem Haushalt oder Betrieb verbrauchst. Das bedeutet, du nutzt den Strom, die deine PV Anlage produziert, ohne ihn ins Netz einzuspeisen. Klingt toll, oder? Doch wie realistisch sind die Erwartungen an den Eigenverbrauch?

Welcher Eigenverbrauch ist realistisch?

Der realistische Eigenverbrauch bei Photovoltaikanlagen hängt von vielen Faktoren ab, wie z.B. der Größe der Anlage, dem Standort, der Ausrichtung, der Tages- und Jahreszeit sowie dem individuellen Verbrauchsmuster der Nutzer.

In Deutschland liegt der durchschnittliche Eigenverbrauch bei etwa 30%, kann aber je nach den genannten Faktoren und der Anpassung des Nutzerverhaltens variieren.

In sonnenreicheren Ländern wie Spanien oder Italien kann der Eigenverbrauch höher ausfallen, da dort mehr Sonnenstunden zur Verfügung stehen.

Mit der richtigen Planung, einem intelligenten Energiemanagement und der Nutzung von Energiespeichern kann der Eigenverbrauch auf bis zu 60-70% oder sogar mehr gesteigert werden.

Wir sehen also, dass du deinen Eigenverbrauch aktiv beeinflussen und steigern kannst. Sehen wir uns mal an wie das geht!

Tipps zur Maximierung des Eigenverbrauchsquote

Um deinen Eigenverbrauch zu maximieren, gibt es verschiedene Ansätze, die du verfolgen kannst:

1. Energieeffiziente Geräte nutzen: Investiere in energieeffiziente Geräte mit einer hohen Energieeffizienzklasse (z.B. A+++). Diese Geräte verbrauchen weniger Strom und helfen dir, den Energiebedarf deines Haushalts zu reduzieren. Achte bei der Anschaffung neuer Geräte auf einen niedrigen Standby-Verbrauch, um unnötigen Energieverbrauch zu vermeiden.
2. Zeitversetztes Laden bzw. Nutzen von Elektrogeräten: Nutze Elektrogeräte wie Waschmaschine, Geschirrspüler oder Trockner vorzugsweise während der Sonnenstunden, um den Eigenverbrauch zu erhöhen. Einige Geräte verfügen über eine Startzeitvorwahl, mit der du den Betrieb auf Zeiten mit hoher Solarstromproduktion einstellen kannst.
3. Energiespeicherung: Mit einem Stromspeicher kannst du überschüssigen Solarstrom speichern und zu Zeiten nutzen, in denen die Photovoltaikanlage keine oder nur wenig Energie produziert (z.B. abends oder nachts). Es gibt verschiedene Batterietechnologien wie Lithium-Ionen, Blei-Gel oder Redox-Flow. Jede Technologie hat ihre Vor- und Nachteile in Bezug auf Speicherkapazität, Lebensdauer, Effizienz und Kosten. Informiere dich über die verschiedenen Optionen, um die passende Lösung für deine Bedürfnisse zu finden.
4. Smarte Energiemanagementsysteme: Intelligente Energiemanagementsysteme helfen dir, den Energieverbrauch deines Haushalts besser zu steuern und auf die Solarstromproduktion abzustimmen. Ein gutes Energiemanagementsystem ermöglicht die nahtlose Integration von Photovoltaikanlage, Batteriespeicher und Haushaltsgeräten. Dadurch kannst du den Eigenverbrauch weiter optimieren und Energie effizienter nutzen.
5. Elektromobilität: Wenn du ein Elektroauto besitzt, kannst du dieses mit dem Solarstrom aus deiner Photovoltaikanlage laden. So reduzierst du nicht nur die Betriebskosten des Fahrzeugs, sondern erhöhst auch den Eigenverbrauch. Eine Wallbox ist eine Ladestation für Elektrofahrzeuge, die du zu Hause installieren kannst. Einige Wallboxen können in das Energiemanagementsystem integriert werden, um den Ladevorgang optimal an die Solarstromproduktion anzupassen und den Eigenverbrauch zu maximieren.

Indem du diese Maßnahmen umsetzt und aufeinander abgestimmst, kannst du deinen Eigenverbrauch signifikant steigern und somit die Wirtschaftlichkeit deiner Photovoltaikanlage erhöhen.

Eine höhere Eigenverbrauchsquote führt zu einer schnelleren Amortisation der Anlagekosten und einer besseren Rendite deiner Investition.

Zudem trägst du aktiv zur Energiewende bei und leistest einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, indem du deinen CO2-Ausstoß reduzierst.

Bedeutung für die Wirtschaftlichkeit der Anlage

Der Eigenverbrauch ist ein entscheidender Faktor für die Wirtschaftlichkeit einer Photovoltaikanlage aus mehreren Gründen:

1. Reduzierte Stromkosten: Wenn du den von deiner Photovoltaikanlage erzeugten Strom selbst verbrauchst, musst du weniger Strom aus dem Netz beziehen. Das führt zu einer Reduzierung deiner Stromkosten. Je höher der Eigenverbrauch, desto größer ist die Ersparnis.
2. Einspeisevergütung: In vielen Ländern erhältst du für den ins öffentliche Stromnetz eingespeisten Solarstrom eine Einspeisevergütung. Allerdings ist diese Vergütung in der Regel niedriger als der Preis für den Strom, den du aus dem Netz beziehst. Daher ist es wirtschaftlicher, den Solarstrom selbst zu verbrauchen, anstatt ihn einzuspeisen.
3. Unabhängigkeit von steigenden Strompreisen: Mit einem hohen Eigenverbrauch reduzierst du deine Abhängigkeit von steigenden Strompreisen. Das macht die Photovoltaikanlage langfristig rentabler und bietet dir mehr Planungssicherheit.

Beispielrechnung

Angenommen, du hast eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 5 kWp. Die jährliche Stromproduktion beträgt etwa 4.500 kWh (angenommen, dass die Anlage 900 kWh pro kWp pro Jahr erzeugt). Die Kosten für den Strom aus dem Netz betragen 0,40 €/kWh, und die Einspeisevergütung liegt bei 0,082 €/kWh.

Szenario 1: Eigenverbrauch bei 30%

• Eigenverbrauch: 4.500 kWh * 30% = 1.350 kWh
• Eingespeister Strom: 4.500 kWh – 1.350 kWh = 3.150 kWh
• Ersparnis durch Eigenverbrauch: 1.350 kWh * 0,30 €/kWh = 540 €
• Einnahmen durch Einspeisevergütung: 3.150 kWh * 0,082 €/kWh = 258,30 €
• Gesamte Einsparung und Einnahmen: 540 € + 258,30 € = 798,30 €

Szenario 2: Eigenverbrauch bei 60%

• Eigenverbrauch: 4.500 kWh * 60% = 2.700 kWh
• Eingespeister Strom: 4.500 kWh – 2.700 kWh = 1.800 kWh
• Ersparnis durch Eigenverbrauch: 2.700 kWh * 0,40 €/kWh = 1080 €
• Einnahmen durch Einspeisevergütung: 1.800 kWh * 0,082 €/kWh = 147,60 €
• Gesamte Einsparung und Einnahmen: 1080 € + 147,60 € = 1227,60 €

In Szenario 2 beträgt der Eigenverbrauch 60% und führt zu einer höheren Gesamtersparnis und Einnahmen von 1227,60 € im Vergleich zu 798,30 € in Szenario 1, bei dem der Eigenverbrauch nur 30% beträgt.

Dieses Beispiel zeigt, wie wichtig der Eigenverbrauch für die Wirtschaftlichkeit einer Photovoltaikanlage ist.

Ist der Eigenverbrauch steuerpflichtig?

Seit dem 1. Januar 2022 müssen auf Einnahmen, die durch die Einspeisung oder den Verkauf von Solarstrom erzielt werden, sowie auf den Eigenverbrauch aus einer Photovoltaikanlage keine Einkommensteuer mehr entrichtet werden. Diese Regelung gilt rückwirkend und ist unabhängig davon, für welche Zwecke der produzierte Strom genutzt wird.

Diese Neuerung ist im Zuge des EEG 2023 in Kraft getreten.

Fazit

In diesem Blogbeitrag haben wir dir gezeigt, dass der Photovoltaik Eigenverbrauch ein wichtiger Faktor für die Wirtschaftlichkeit von PV Anlagen ist. Mit den richtigen Maßnahmen und einem intelligenten Energiemanagement kannst du deinen Eigenverbrauch optimieren und so nicht nur Geld sparen, sondern auch zur Energiewende beitragen.

Die Zukunft der Photovoltaik und des Eigenverbrauchs ist vielversprechend. Immer mehr Menschen erkennen das Potenzial von Solarstrom und investieren in Photovoltaikanlagen. Wenn auch du zu den Pionieren der Energiewende gehören möchtest, ist jetzt der ideale Zeitpunkt, um deine eigene Anlage zu planen und umzusetzen.