Die Installation von PV-Modulen ist kein kleines Unterfangen, und eine unsachgemäße Installation kann zusätzliche Kosten verursachen, anstatt Geld zu sparen.
Wer zumindest einen Teil der Installationskosten einsparen will, kann mit dem Gedanken spielen, die Installation selbst vorzunehmen, aber es ist wichtig, sich über den Arbeitsaufwand und das notwendige Fachwissen im Klaren zu sein.
Sie erfordert Kenntnisse über Solarstromanlagen und elektrische Systeme sowie einige handwerkliche Fähigkeiten. Wenn du dir deine Fähigkeiten nicht selbst zutraust, solltest du diese Arbeit am besten einem professionellen Solarinstallateur überlassen.
Wie sieht ein typischer Ablauf einer PV-Montage aus?
Bestandsaufnahme
Eine Photovoltaikanlage ist ein komplexes Gebilde, das sich aus vielen unterschiedlichen Bestandteilen zusammensetzt. Dazu gehören PV-Module, Kabel, Wechselrichter, Überspannungsschutz und restliches Material für Montage einer Photovoltaikanlage.
Deshalb ist es wichtig, dass du dich vor Beginn der Photovoltaik-Montage vergewisserst, dass alle Komponenten in einwandfreiem Zustand sind. Wenn eines der Bauteile beschädigt ist oder fehlt, kann das später zu ernsthaften Problemen führen.
Planung
Bevor mit der Installation der Solarmodule begonnen wird, müssen die Installateure die Pläne für das Projekt überprüfen und fertigstellen. Dazu gehört, dass sie die Abmessungen der Paneele und ihre Platzierung sowie die Lage der Dachhaken und des Wechselrichters bestätigen.
Die Installateure legen auch die Solarkabel von deinem Dach zum Anschlusspunkt aus. Sobald der Plan geprüft und fertiggestellt ist, kann die Installation beginnen.
Montage Unterkonstruktion
Die Installation der Unterkonstruktion deiner Solaranlage ist sehr aufwendig, aber wenn der Montagerahmen einmal fest montiert wurde, ist der Rest schnell zu bewerkstelligen. Die Konstruktion sieht je nach Art des Daches und des verwendeten Montagesystems unterschiedlich aus.
Bei einem typischen Dach aus Ziegeln werden 2 Tragschienen pro Solarmodul verwendet. Auf einem typischen Dach mit 3 Reihen von Modulen müssen also 6 Reihen mit Dachhaken und Aluminiumprofilen ausgestattet werden.
Die Abstände der Montagehaken sind wichtig und dürfen weder zu groß noch zu gering ausfallen. Die genaue Größe hängt vom Hersteller der PV-Module und dem verwendeten Modultyp ab.
Zunächst ist es wichtig, die Dachhaken direkt an den Dachbalken zu verankern. So verhinderst du, dass sich die Paneele mit der Zeit verschieben oder verrutschen. Als Nächstes entfernst du ein oder zwei Dachziegel, damit der Haken an dem darüber liegenden Sparren befestigt werden kann.
Achte darauf, dass du lange Schrauben verwendest, damit die Platte sicher befestigt ist. Schließlich bearbeitest du den Dachziegel so, dass er gut an den Haken passt. So entsteht eine glatte, nahtlose Oberfläche für das Solarmodul.
DC-Kabel Anschluss
Bei der Installation einer Photovoltaikanlage auf einem Einfamilienhaus müssen die Solarmodule mit positiven und negativen Gleichstromkabeln in Reihe geschaltet werden.
Diese Kabel müssen von den PV-Modulen zum Wechselrichter verlegt werden, der sich normalerweise im Anschlussraum des Hauses befindet. In einigen Fällen kann es notwendig sein, die Dachverkleidung zu durchbrechen, um die Kabel richtig zu verlegen.
Ist dies der Fall, sollte der Bereich anschließend wieder abgedichtet werden, um ihn vor Witterungsschäden zu schützen. Die Solarkabel sollten auch geschützt werden, indem sie durch ein Kabelrohr oder einen Kabelkanal geführt werden.
Montage Solarmodule
Die Module müssen in der richtigen Position auf dem Gerüst platziert werden, bevor sie mit den Solarkabeln verbunden und montiert werden können.
Sobald das Modul in Position ist, werden die Solarkabel über Steckkontakte oder der MC4-Solarstecker mit dem dem folgenden Modul installiert und mit Kabelbindern fixiert.
Anschließend wird das PV-Modul mit Hilfe von Klemmen befestigt.
Bei diesem Vorgang ist es sehr wichtig, dass die PV-Module richtig ausgerichtet sind, da sonst ein ungerader Eindruck entsteht. Wenn die Photovoltaik-Montage abgeschlossen ist, werden die Module noch einmal gemessen, um zu überprüfen, ob sie in der richtigen Position sind.
Installation Wechselrichter
Der PV-Wechselrichter ist eine Schlüsselkomponente jeder Solaranlage, und die richtige Installation ist für eine optimale Leistung unerlässlich. In den meisten Fällen wird der Wechselrichter im Anschlussraum in der Nähe des Zählerschranks installiert.
Dieser Standort ist vorteilhaft, weil er die spätere Montage des Wechsel-Stromkabels erleichtert. Der Wechselrichter kann allerdings auch an einem anderen Ort installiert werden, zum Beispiel auf dem Dachboden oder in der Garage. Unabhängig vom Installationsort ist es wichtig, dass der Wechselrichter gut belüftet ist, um eine Überhitzung zu vermeiden.
Der Überspannungsschutz ist ein weiterer wichtiger Bestandteil der Solarstromanlage. Er wird direkt in der Nähe des Wechselrichters installiert, oft auf einem kleinen Verteilerschrank. Dieser Verteiler sollte feuerfest sein, da bei einem Überspannungsschutz eine die Brandgefahr berücksichtigt werden muss.
Die Solarkabel werden dann mit dem Wechselrichter verbunden. Die Einzelheiten dieses Vorgangs variieren je nach Hersteller des Wechselrichters. Sobald alles richtig angeschlossen ist, kann deine Solaranlage in Betrieb genommen werden!
Installation AC-Kabel
Das Wechselstromkabel hat 3 oder 5 Adern, je nachdem, ob die Photovoltaik-Anlage ein- oder dreiphasig ist.
Der Elektriker schließt den Wechselrichter an einen Stromkasten nebenan an. Sobald er angeschlossen ist, legt er ihn in einen Kabelkanal, der ihn direkt zu deinem Zählerschrank führt!
Die AC-Verkabelung ist ein wichtiger Teil jeder Photovoltaikanlage; ohne sie würde die Anlage nicht richtig funktionieren. Zum Glück ist die AC-Verkabelung relativ einfach und kann mit ein wenig Wissen leicht installiert werden.
Montage Stromspeicher
Wenn du den Einsatz eines Stromspeichersystems in Erwägung ziehst, musst du dir bewusst sein, dass der Installationsaufwand dadurch erheblich steigt. Für die gängigen PV-Systeme wird für den Batteriespeicher ein zusätzlicher Wechselrichter benötigt.
Inzwischen existieren auch Hybrid-Wechselrichter, die beides bewerkstelligen können. Welche Art von Wechselrichter du letztlich verwendest, hängt von deinen spezifischen Bedürfnissen und Vorlieben ab. Es ist jedoch wichtig zu bedenken, dass die Nutzung eines Stromspeichersystems wahrscheinlich eine größere Investition an Zeit und Geld erfordert.
Nachkontrolle & Probebetrieb
Sobald die Installation der PV-Anlage abgeschlossen ist, muss alles überprüft, gemessen und ein Probelauf durchgeführt werden.
Um zu prüfen, ob die Photovoltaik-Anlagen genug Strom erzeugt, wird mit einem Voltmeter die Spannung am Wechselrichter gemessen. Wenn die Spannung zu niedrig ist, kann das bedeuten, dass es lose Verbindungen gibt oder dass die Solarmodule nicht richtig positioniert sind.
Der Strom kann auch mit einem Amperemeter gemessen werden. Das gibt Aufschluss darüber, wie viel Strom die Anlage produziert. Schließlich sollte überprüft werden, ob alle Sicherheitsvorrichtungen richtig funktionieren.
Wenn alles überprüft und getestet wurde, kann die Anlage wieder an das Netz angeschlossen werden.
Wie hoch betragen die Kosten einer Photovoltaikmontage?
Die Kosten für die Installation einer Photovoltaikanlage hängen von der Größe der Anlage und der Art des Dachs ab, auf dem sie installiert werden soll. Die durchschnittlichen Kosten für eine 10-kWp-Anlage liegen bei 2.000 bis 3.000 €.
Darin enthalten sind alle Dacharbeiten, die Installation der Module, die Kabelverlegung und die Elektroinstallation. Je größer die PV-Anlage ist, desto niedriger sind die Kosten pro m².
Selbstmontage oder Fachbetrieb?
Für die Installation einer Solarstromanlage ist es ratsam, einen Fachmann zu beauftragen, der über langjährige Erfahrung in der Elektrotechnik verfügt.
Denn Installationsfehler können schnell gemacht werden und sich nachhaltig auf die Funktionsfähigkeit der Anlage auswirken. Wenn du einen Fachmann beauftragst, kannst du sicher sein, dass er weiß, wie man das System richtig installiert und sein Potenzial optimal ausschöpft.
Außerdem ist er in der Lage, alle Probleme zu beheben, die während oder nach der Installation auftreten können. Alles in allem lohnt es sich, in einen professionellen Installateur für Solarstromanlagen zu investieren, um sicherzustellen, dass deine Anlage richtig installiert wird und optimal funktioniert.
Tipp: Sollte dich das Thema „Selbstmontage oder Fachbetrieb?“ und die dazugehörigen Montagearten (Aufdach-Montage, Indach-Montage) interessieren, kannst du dich in unserem Blog dazu weiterbilden.
Was sind die häufigen Fehler bei einer Photovoltaik-Montage?
Schlechte Verkabelung
Solarkabel sind ein wesentlicher Bestandteil jeder Photovoltaikanlage, denn sie transportieren den Strom von den Modulen zum Wechselrichter. Die Kabelverlegung kann jedoch eine potenzielle Gefahr darstellen, da teilweise sehr hohe Ströme durch die Kabel fließen.
Wenn die Isolierung der Kabel beschädigt wird, kann dies zu einem Ertragsverlust und einer Verringerung des Solarertrags führen. Um dies zu vermeiden, ist es wichtig, bei der Verlegung der Kabel darauf zu achten, dass sie nicht auf dem Dach aufliegen und dass scharfe Ecken und Kanten vermieden werden.
Keine optimale Ausrichtung der Solarmodule
Eine schlechte Ausrichtung der PV-Module kann zu einem schlechten Gesamteindruck führen. Wenn die Solarmodule nicht genau ausgerichtet sind, sieht die Anlage am Ende schief oder wellig aus.
Um eine genaue Ausrichtung zu erreichen, ist es wichtig, bei der Installation der PV-Module eine Wasserwaage zu verwenden. Sobald die Module an ihrem Platz sind, können sie durch Nachstellen der Stellschrauben, mit denen sie fixiert werden, feinjustiert werden.
Mangelnde Abdichtung
Dachdurchdringungen sind eine potenzielle Fehlerquelle, besonders bei Flachdächern. Eine ordnungsgemäße Abdichtung ist wichtig, um zu verhindern, dass Feuchtigkeit in die Konstruktion eindringt und Schäden verursacht.
Beim Anbringen von Dachhaken ist es wichtig, darauf zu achten, dass die Schrauben in die Sparren eindringen, um eine sichere Verbindung zu gewährleisten. Wenn du diese Maßnahmen ergreifst, kannst du die Langlebigkeit deines Daches sicherstellen und kostspielige Reparaturen vermeiden.
Keine Einhaltung der Mindestabstände
Es ist heutzutage immer häufiger zu sehen, dass Photovoltaikanlagen komplette Dachflächen einnehmen und sogar darüber hinausragen. Während diese Ausnutzung von Raum auf den ersten Blick effizient erscheint, birgt sie erhebliche Risiken.
Das Risiko der Randüberlappung
Vielleicht hast du schon bemerkt, dass einige Photovoltaikanlagen scheinbar risikofreudig bis zum äußersten Rand des Daches und manchmal sogar darüber hinaus gebaut werden. Dieses Vorgehen kann allerdings problematisch sein und wird sogar als grob fahrlässig oder extrem gefährlich eingestuft.
Besonders an den Rändern und Ecken können durch Wind erhebliche Sogkräfte entstehen, die das Modul belasten und im schlimmsten Fall sogar dazu führen können, dass es sich aus seiner Verankerung löst. Dabei können nicht nur das Dach selbst, sondern auch angrenzende Gebäude, Garagen oder sogar Menschen in Gefahr gebracht werden.
Beachtung der Normen und Montageanweisungen
Es ist daher wichtig, dass du als Errichter einer Photovoltaikanlage die Lastnormenreihe DIN 1055 einhältst, insbesondere Teil 4 und 5, die Windlasten und Schnee- und Eislasten behandeln.
Auch die Montageanweisungen der einzelnen Gestellhersteller sind bindend und geben oft einen Mindestabstand zum Dachrand vor. Nichtbeachtung kann sogar zu einem Garantieverlust führen. Es lohnt sich also, diesen Richtlinien deine Aufmerksamkeit zu schenken!
Abstand und Anordnung optimieren
Es ist sicherlich verlockend, das Dach so optimal wie möglich auszunutzen. Doch beim Abstand zum Dachrand solltest du nicht nur das Gewicht berücksichtigen, sondern auch den Wind, der von den Seiten unter die Solarmodule gelangen kann.
Daher sollte der Abstand zum Dachrand mindestens das Doppelte des Dachüberstands betragen. Links und rechts vom Dach empfiehlt es sich, mindestens zwei Dachziegelbreiten (ca. 50 cm) freizulassen.
Oben sollten die Module nicht überstehen, da hier der Wind besonders stark wirken kann. Unten genügt eine Ziegelreihe, damit das Wasser nicht über die Dachrinne schießt.
Bei größeren Anlagen solltest du für Revisionsgänge der gleichen Größe alle 10 Module (horizontal/vertikal) Platz einplanen. In diesen Randbereichen ist es sinnvoll, die Anzahl der Befestigungspunkte zu erhöhen, um den erhöhten Windlasten gerecht zu werden. Hierbei gilt die Faustformel: Je höher die Windlast, desto größer sollte der Abstand zum Dachrand sein.
Denke auch an die Verschattung
Abgesehen von der sicheren Montage deiner Photovoltaikanlage solltest du auch auf die eventuelle Verschattung achten. Beachte hierbei Gebäude, Bäume oder andere Objekte, die Schatten werfen könnten und dadurch die Leistung deiner Anlage beeinträchtigen könnten.
Fazit: Photovoltaikanlage-Montage
Die Installation einer PV-Anlage kann eine entmutigende Aufgabe sein, aber wenn du die folgenden Tipps befolgst, kannst du sicher sein, dass deine Anlage richtig installiert wird.
Wenn du bei der Verkabelung und Ausrichtung der Module sorgfältig vorgehst, vermeidest du häufige Fehler, die zu einem geringeren Solarertrag und Schäden an deiner Anlage führen können.
Es ist zwar möglich, eine PV-Anlagen selbst zu installieren, aber es ist sinnvoller, einen Fachbetrieb mit der Installation zu beauftragen. Diese Unternehmen verfügen über die nötige Erfahrung und das Fachwissen, um sicherzustellen, dass die Anlage korrekt installiert wird und allen örtlichen Bauvorschriften entspricht.
Außerdem können sie dich beraten, wie du die Leistung deiner Anlage maximierst und wie du sie langfristig warten kannst. Da sich die Solarenergie immer mehr durchsetzt, ist die Beauftragung eines spezialisierten Unternehmens mit der Installation deiner PV-Anlage eine kluge Investition.