Wenn Hausbesitzer den Umstieg auf Solarenergie durch eine Photovoltaikanlage und einen Stromspeicher in Erwägung ziehen, machen sie sich vielleicht auch Gedanken darüber, was aus ihren alten Batterien wird.
Das ist nicht nur ein kluger Weg, um die eigene unabhängige Stromversorgung zu sichern und den steigenden Stromkosten zu entgehen, sondern du tust mit dem Umstieg auch etwas Gutes für unsere Umwelt und das Klima.
Deshalb sollte Recycling eine wichtige Rolle in deinem Entscheidungsprozess spielen, wenn du über den Kauf einer Solaranlage nachdenkst.
Das Wichtigste in Kürze zusammengefasst:
- Lithium-Ionen-Akkus sind die häufigste Form von Stromspeichern für Photovoltaikanlagen
- Stromspeicher haben eine durchschnittliche Lebensdauer von 20 Jahren
- 95% der Metalle & 50% des Lithiums können wiederverwendet werden
- Das Batteriegesetz verpflichtet Hersteller zur kostenlosen Rücknahme und Wiederverwertung von Stromspeichern
Aus welchen Bestandteilen besteht ein Stromspeicher (Lithium-Ionen-Akku)?
Lithium-Ionen-Batterien werden aus zwei wesentlichen Komponenten hergestellt: Lithium und Graphit.
Das meiste Lithium, das für die Batterieproduktion verwendet wird, kommt aus südamerikanischen Ländern wie Argentinien, Chile und Bolivien.
Graphit ist eines der vielseitig einsetzbaren Materialien – es kann zur Herstellung von Bleistiftminen, als Auskleidung von Industrieöfen und natürlich zur Herstellung von Batterien verwendet werden.
Die Nachfrage nach Graphit ist in den letzten Jahren in die Höhe gestiegen, vor allem wegen der Verwendung in Batterien. Vor kurzem wurde ein altes deutsches Bergwerk wiedereröffnet, um einen Teil des Graphits zu liefern.
Wie ist ein Stromspeicher aufgebaut?
Die Konstruktion eines Stromspeichers ist ein interessanter Prozess. Lithium-Ionen-Batterien sind schichtweise aufgebaut und bestehen aus einer negativen Graphitelektrode, einer positiven Lithium-Metalloxid-Elektrode und einem Separator, der die Ionen leitet.
Außerdem werden Aluminium- und Kupferfolien verwendet, um den Strom zwischen Kathode und Anode zu leiten, sowie Metallkontakte, um die Pole beim Laden zu verbinden.
Alle diese Komponenten zusammen ergeben eine effiziente Stromquelle – eine, die wir heute in vielen Bereichen unseres Lebens nutzen!
Stellen Stromspeicher für die Umwelt eine Belastung dar?
Wenn wir über Stromspeichersysteme und ihre Auswirkungen auf unsere Umwelt sprechen, scheint die Antwort einfach zu sein: Natürlich sind sie umweltfreundlich!
Dank elektrischer Speichersysteme können Haushalte ihren Strom direkt an der Quelle verbrauchen, was bedeutet, dass weniger CO₂ freigesetzt wird als bei herkömmlichen Transport- und Produktionsmethoden.
Studien von EUPD Research sprechen eine deutliche Sprache. Dennoch ist es wichtig, die für die Herstellung verwendete Energie zu berücksichtigen, wenn man untersucht, wie „grün“ diese Systeme sind.
Der Wert „Energy Stored On-Invested“ zeigt, wie viel Energie über die gesamte Lebensdauer gespeichert wird. Diese Zahl ist seit ihrem Startpunkt von 10 auf 18 gestiegen.
Eins steht fest: Wir können nicht unendlich auf eine Energieversorgung setzen, die durch den Verbrauch fossiler Rohstoffe entsteht. Um unseren Bedarf an Energie zu decken, müssen wir uns daher etwas umweltfreundlicheres überlegen, dafür sind PV-Module & Batteriespeicher ein guter Ansatz.
Wie sieht ein typischer Lebenszyklus von Stromspeichern au?
Der typische Lebenszyklus von Stromspeichern ist ziemlich faszinierend.
Nach ihrem ersten Einsatz (bis zu 10 Jahre) in einer Vielzahl von Anwendungen, vom Elektroauto (Fahrzeugbatterien) bis zur Primärenergieregulierung, können diese Speicher oft noch ein „zweites Leben“ haben.
Anstatt das teure Lithium in Lithium-Ionen-Batterien zu recyceln, wird oft ein Second-Life-Konzept (weitere 10 Jahre) umgesetzt.
Das bedeutet, dass mehrere Batterien, die im Laufe der Zeit an Kapazität verloren haben, zusammengelegt werden, um anderen Zwecken zu dienen, z.B. um Unternehmen mit genügend Strom zu versorgen, um Energie zu speichern.
Auch alte Autobatterien aus Elektroautos können noch für die private Stromspeicherung oder die Primärenergieregelung genutzt werden.
Erst im letzten Lebenszyklus (frühestens nach 20 Jahren) wird der Recycling Prozess in die Wege geleitet.
Gibt es in Deutschland eine gesetzliche Verpflichtung für das Recycling eines Stromspeichers?
In Deutschland sorgt das Batteriegesetz (BattG) dafür, dass wiederaufladbare Batterien umweltgerecht entsorgt werden, wenn sie nicht mehr funktionieren.
Das Gesetz über das Inverkehrbringen, die Rücknahme und die umweltverträgliche Entsorgung von Batterien und Akkumulatoren verpflichtet die Hersteller zur unentgeltlichen Rücknahme ihrer Produkte.
Die Hersteller verpflichten sich dann, diese Batterien gemäß den in §5 festgelegten Vorschriften kostenfrei anzunehmen und zu recyceln.
Darüber hinaus regelt das deutsche Recht, wie gesammelte Batterien recycelt und verwertet werden müssen. §14 lautet klar: „Alle eingesammelten und identifizierbaren Altbatterien sind gemäß dem aktuellsten Stand der Technik zu behandeln und umweltgerecht zu verarbeiten.“
Wie viel kann beim Recyceln von Stromspeichern zurückgewonnen werden?
Es mag nicht das aufregendste Thema sein, aber es ist erstaunlich, wie viel bei Stromspeichern tatsächlich recycelt werden kann.
Allein in Deutschland gibt es sechs Recyclinganlagen, die Lithium-Ionen-Batterien verarbeiten, und mit der zunehmenden Beliebtheit von Elektroautos wird diese Zahl sicher noch steigen.
Obwohl komplexe Aufbereitungstechniken zum Einsatz kommen, können mehr als 95 Prozent der in diesen Batterien enthaltenen Metalle (Nickel, Kupfer und Kobalt), recycelt werden.
Es ist sogar möglich, über 50 Prozent des Lithiums zurückzugewinnen! Dies ist eindeutig ein großartiges Beispiel dafür, wie Technologie für nachhaltigere Praktiken genutzt werden kann.
Wie sieht der konkrete Ablauf beim Recycling von Batteriespeichern aus?
Am Ende ihrer Nutzungsdauer können Stromspeicher wie Batteriemodule recycelt werden.
- Statt auf der Mülldeponie zu landen, sammelt der Installateur sie ein und schickt sie an den Hersteller zurück.
- Von hier aus arbeitet der Hersteller mit seinem Partner European Recycling Platform (ERP) zusammen.
- ERP ist nicht nur für das Recycling von Kunststoffen und Metallen zuständig, sondern auch für andere in Batterien enthaltene Materialien wie Nickel und Kobalt.
Und das Beste von allem? Laut dem Erfolgsbericht werden 100 Prozent der zurückgegebenen Batterien, die von ERP gesammelt werden, recycelt!
Fazit: Second Life für Speicher und PV-Anlagen!
Das Recycling von wiederaufladbaren Batterien ist jetzt Pflicht und zum Glück funktioniert es bereits!
Obwohl der Prozess des Recyclings von Lithium-Ionen-Batterien komplex sein mag, sind die bestehenden Methoden dennoch effektiv.
Ganz zu schweigen davon, dass die Recyclingpolitik gesetzlich verankert ist und ständig verbessert wird, was eine Chance für eine nachhaltigere Kreislaufwirtschaft durch erneuerbare Energien bietet.
Es ist schön zu sehen, dass immer mehr Menschen diese Bemühungen aufgreifen, um einen Beitrag zur ökologischen Nachhaltigkeit zu leisten.
Für eine erfolgreiche Energiewende ist es wichtig, sich neben der Wiederverwendung von PV-Modulen, auch um das Batterie Recycling Gedanken zu machen!