Mit einer Lebensdauer von etwa 25 bis 30 Jahren haben Solarmodule eine besonders lange Nutzungsdauer. Aktuell haben nur wenige PV-Anlagen in Deutschland diesen Lebenszyklus erreicht, da die ersten Anlagen frühestens in den 90er in Betrieb genommen wurden.
Mit der Einführung der EEG im Jahr 2000 entstand jedoch ein regelrechter Boom beim Bau einer PV-Anlage. So wird sich die Anzahl der zu recycelten Anlagen in den nächsten 5 – 10 Jahren drastisch erhöhen.
Da kommt zwangsläufig die Frage auf: Wohin mit den alten Modulen? Und wie steht es um das Thema Recycling?
Alle Infos und Richtlinien findest du hier zusammengefasst!
Für alle Lesemuffel hier das Wichtigste in Kürze:
- Bestandteile der Solarmodule: Silizium, Blei, Glas, Alu/Edelstahl, Cadmium
- Europäische Richtlinie WEEE + ElektroG dient als rechtliche Grundlage
- Abgabe der Solarmodule beim Wertstoffhof kostenlos
- Weitere Komponenten (Wechselrichter, Batterie) kann beim Modulhersteller kostenlos abgegeben werden
- Verwertungsquote beim Recycling liegt in Deutschland bei über 90%
Was sind die Bestandteile eines Solarmoduls?
Ein Solarmodul ist ein Gerät, das Sonnenlicht in Strom umwandelt. Es besteht in der Regel aus Silizium-Solarzellen, die bei Lichteinfall einen elektrischen Strom erzeugt. Der elektrische Strom wird dann durch einen externen Stromkreis geleitet, wo er zur Versorgung einer Last wie einer Glühbirne oder eines Geräts verwendet werden kann.
Ein Solarmodul kann auch dazu verwendet werden, eine Batterie aufzuladen, die dann einen Verbraucher mit Strom versorgt, wenn kein Sonnenlicht vorhanden ist. Zusätzlich zur Solarzelle enthält ein Solarmodul in der Regel eine Glasabdeckung, die die Solarzelle vor Beschädigungen schützt und das Licht durchlässt.
Die Abdeckung ist außerdem mit einer Antireflexionsbeschichtung versehen, die dazu beiträgt, dass mehr Licht die Solarzelle erreicht. Ein Solarmodul besteht in der Regel auch aus einem Rahmen aus Aluminium oder Edelstahl, der die Struktur stützt und hilft, die Wärme abzuleiten.
Solarmodule bestehen aus:
- Silizium
- Glas
- Aluminium/Edelstahl
- Cadmium
- Blei
Die Siliziummodule enthalten Blei, ein hochgiftiges Metall. Dünnschichtmodulatoren enthalten Cadmium, das ebenfalls gesundheitsschädlich ist und in einigen Fällen Krebs verursachen kann, wenn es von Menschen über einen längeren Zeitraum eingenommen oder eingeatmet wird.
Der Recyclingprozess für diese beiden Komponenten erfordert besondere Aufmerksamkeit und eine fachgerechte Entsorgung, da beide bei unsachgemäßer Handhabung negative Auswirkungen auf den Menschen haben
Wie sieht die gesetzliche Regelung aus?
Die europäische WEEE-Richtlinie (Waste Electrical and Electronic Eqiupment Directive) wurde in allen Ländern bis Ende Februar 2014 umgesetzt. Das Gesetz verpflichtet die Hersteller, alte, Photovoltaik Module kostenlos zurückzunehmen und sie in einen umweltfreundlichen Materialkreislauf zurückzuführen.
Eines der Hauptprobleme bei diesem Gesetz ist, dass es nicht vorschreibt, wer Solarmodule recyceln muss. Das bleibt den einzelnen Ländern in Europa überlassen, was bedeutet, dass es unterschiedliche Anforderungen für Hersteller und Händler oder sogar Installateure geben kann! Die Richtlinie gibt lediglich vor, dass für das Solarmodul jemand verantwortlich gemacht werden soll.
Seit Oktober 2015 gibt es in Deutschland das ElektroG (Elektro- und Elektronikgerätegesetz), welches die Rücknahme und das fachgerechte und umweltfreundliche Entsorgen regelt. Dabei wurden PV-Anlagen in das neue Gesetz mit aufgenommen.
Laut §3 Nr. 13 des ElektroG sind Photovoltaikanlagen elektrische Vorrichtungen, die zur Verwendung in einem System bestimmt sind und zur Erzeugung von Strom aus solarer Strahlungsenergie entworfen, zusammengesetzt und installiert werden.
Wie sieht der Ablauf der Entsorgung aus?
Die alten Solarmodule werden zunächst bei der Wertstoffsammelstelle gelagert, bis ein spezielles Entsorgungsunternehmen sie abholt.
Das Recycling dieser wertvollen Teile ist ein komplizierter Prozess, bei dem jedes einzelne Stück geprüft und behandelt wird, um sicherzustellen, dass sie so sicher wie möglich weiterverwendet und gleichzeitig ordnungsgemäß recycelt werden, um maximale Effizienz zu erreichen!
Was passiert mit den anderen Komponenten?
Zu den Komponenten von Photovoltaikanlagen gehören nicht nur die Solarmodule, sondern auch andere Teile wie Wechselrichter oder Batterien, welche ebenfalls unter das ElektroG fallen. Diese Materialien müssen auf irgendeine Weise recycelt werden, damit sie möglichst umweltbewusst wiederverwendet werden können.
Allerdings kannst du diese nicht, wie die Solarmodule sonst auch, einfach an den Wertstoffhof weitergeben, da für diese Komponenten Kosten anfallen werden. Aber auch hier schafft dir das ElektroG Abhilfe. Das verpflichtet nämlich die Hersteller zur kostenlosen Rücknahme und weiterem Recycling der anderen Komponenten.
Wie hoch ist der Anteil des Recyclings einer Photovoltaikanlage?
Die europäische WEEE-Richtlinie schreibt eine Verwertungsquote von mindestens 80 % vor. Tatsächlich liegt die Quote aber noch höher – bei über 90 %. Alle Solarmodule enthalten viele recycelbare Materialien wie Glas und Aluminium, die mit diesen verbesserten Verfahren effektiv zurückgewonnen werden können!
Welche Kosten kommen auf dich zu?
Die Entsorgung von alten Photovoltaikmodulen ist für Verbraucher kostenlos. Wer bis zu 40 überschüssige Solarmodule hat, wendet sich einfach an die nächstgelegene Sammelstelle (Wertstoffhof), die diese an die Recyclingbetriebe weitergeben.
Solltest du größere Mengen haben müssen diese durch den Modulhersteller kostenlos abgeholt werden. Voraussetzung dafür ist, dass die PV-Module nach 2015 installiert wurden. Beachte jedoch, dass du die Demontage selber durchgeführt werden musst!
Tipp: Die nächste Sammelstelle in deiner Nähe findest du auf dem Suchportal der Stiftung Elektro-Altgeräte.
Photovoltaik Recycling Fazit
Wenn es an der Zeit ist, deine alten Solarmodule zu entsorgen, ist es wichtig, die Vorschriften in deinem Land zu kennen. In Europa wurde bis Ende Februar 2014 eine neue Richtlinie (die WEEE-Recycling-Richtlinie) in allen Ländern umgesetzt. Dieses Gesetz verpflichtet die Hersteller, alte Photovoltaik Modulen kostenlos zurückzunehmen und in einen umweltfreundlichen Materialkreislauf zurückzuführen.
Seit Oktober 2015 gilt in Deutschland das ElektroG, das die Rücknahme und ordnungsgemäße Entsorgung von PV-Anlagen regelt. Nach §3 Nr. 13 des ElektroG sind Photovoltaikanlagen elektrische Geräte, die zur Verwendung in einer Anlage bestimmt sind und zur Erzeugung von Strom aus solarer Strahlungsenergie konzipiert, zusammengebaut und installiert sind.
Wie ist das Entsorgungsverfahren?
Alte Solarmodule werden zunächst in einem Wertstoffsammelzentrum gelagert, bis sie von einem speziellen Entsorgungsunternehmen abgeholt werden. Das Recycling dieser wertvollen Solarmodulen ist ein komplizierter Prozess, bei dem jedes Teil geprüft und gehandhabt wird, um maximale Sicherheit und Effizienz zu gewährleisten!
Ich hoffe mein Ratgeber konnte dir bei allen wichtigen Fragen wie den Bestandteilen von PV-Modulen, dem Ablauf der Entsorgung (PV-Cycle) und schließlich den anfallen Kosten klären.