Solaranlage im Kleingarten – Ist das erlaubt?

Ein Kleingarten ist eine tolle Möglichkeit im Grünen zu sitzen und auszuspannen. Er bietet Platz für einen kleinen Teich und den Anbau eigener Früchte- und Gemüsesorten. Vor allem, wenn man in einer Wohnung ohne Garten lebt, oder nicht genug Platz im hauseigenen Garten besitzt.

Umso besser, wenn man den gesamten Garten grün halten kann. Zum Beispiel mit Solarstrom. Eigenes Gemüse, Pflanzen und Ökostrom. Perfekt für ein umweltbewusstes Leben der Kleingärtner.

Doch sind Solarstromanlagen in Kleingartenanlagen eigentlich erlaubt? Das Thema war bereits reichlich umstritten. Hier erfahrt ihr die Vorteile von Solarenergie im Garten, und was es dabei zu beachten gibt.

Das Wichtigste in Kürze:

  1. Rechtliche Lage: Solaranlagen sind im Bundeskleingartengesetz nicht explizit verboten, aber die Erlaubnis hängt von den Regelungen des jeweiligen Kleingartenvereins ab.
  2. Nachhaltigkeit: Solaranlagen bieten eine umweltfreundliche Möglichkeit, den Energiebedarf im Kleingarten zu decken, da sie keine CO2-Emissionen erzeugen.
  3. Vielseitige Nutzung: Der durch Solaranlagen erzeugte Strom kann für eine Reihe von Anwendungen genutzt werden, darunter Gartengeräte, Beleuchtung und sogar Haushaltsgeräte wie Kühlschränke und Fernseher.
  4. Wirtschaftlichkeit und Wartung: Solaranlagen sind langfristig kostengünstiger als herkömmliche Stromversorgung und benötigen minimalen Wartungsaufwand.
  5. Einschränkungen: Einige Vereine könnten Beschränkungen hinsichtlich der Größe und Positionierung der Anlage haben, und es könnte notwendig sein, die Anlage im Flächennutzungsplan zu vermerken.

Sind Solaranlagen im Kleingarten erlaubt?

An sich gibt es im Bundeskleingartengesetz (bkleingg) kein direktes Verbot von Solaranlagen im Kleingarten.

Jeder Kleingartenverein hat eigene bestimmte Regelungen und Verbote, nach denen sich der Pächter richten muss. Das Aufstellen einer Solaranlage sollte also mit dem Verein besprochen werden.

Verbot oder Erlaubnis von Photovoltaikanlagen im Garten ist jedoch umstritten, nicht jeder erlaubt seinen Pächtern eine solche Anlage. Allgemein ist es verboten den Kleingarten als Wohnersatz, wie Zweitwohnung oder Wochenendheim, zu verwenden.

Aus diesem Grund verbieten einige Gartenvereine Solaranlagen, da diese dem Garten genug Strom für alle möglichen Geräte als Existenzgrundlage bietet.

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Es gibt allerdings auch kleine Mini-Photovoltaikanlagen (Balkonkraftwerke), die für das Gartenhausinventar ausreichend sind und kein Problem darstellen sollten. Immerhin bringen die Photovoltaikanlagen einige Vorteile mit sich.

Vorteile von Solaranlagen im Kleingarten

Eigener Strom für Elektrogeräte

Nicht nur im Eigenheim, sondern auch im Kleingarten wird viel Strom benötigt. Die Photovoltaikanlage wandelt Sonnenenergie in elektrische Energie um und kann somit alle möglichen Geräte mit Strom versorgen.

So können zum Beispiel Gartengeräte wie Rasenmäher, Sägen und andere Werkzeuge betätigt werden. Viele haben in ihren Gartenlauben auch Kühlschrank, Fernseher und Radio zu stehen, gerade wenn man viel Zeit im Garten verbringt.

Diese könnten ebenfalls alle mit Solarenergie versorgt werden. Strom für Licht oder Außenbeleuchtung für einen gemütlichen Abend im Kleingarten sollte man auch nicht vergessen.

Vielleicht hat der ein oder andere auch einen Teich im Garten. Die Pumpe verbraucht ebenfalls Strom, der von einer Solaranlage übernommen werden kann.

Grün & Nachhaltig

Das beste an Solaranlagen ist die Nachhaltigkeit. Der Kleingarten ist vielleicht schon der erste Versuch für ein umweltfreundliches und gesundes Leben: Obst und Gemüse wird selbst angepflanzt. Photovoltaikanlagen sind da der nächste richtige Schritt.

Bei Solarenergie entstehen keine CO2-Emissionen und belastet somit nicht die Umwelt. Sie ist zudem immer verfügbar und nicht erschöpflich wie andere Ressourcen. Solarenergie leistet einen Beitrag zum Umweltschutz und entgegen den Klimawandel.

Kostengünstiger

Photovoltaikanlagen sind auf Langzeit sogar kostengünstiger als die normale öffentliche Stromversorgung, da die Sonnenenergie an sich gratis ist.

Hier kommt es natürlich stark auf die Anschaffungskosten der Anlage an. Zudem würden wir von einem Stromspeicher in diesem Fall abraten. Die Leistung & Verbrauch der Anlage wird zu klein sein, als dass sich dieser bei den aktuellen Preisen rechnet.

Falls der Kleingarten erst gar nicht über eine öffentliche Stromanbindung verfügt, ist eine Photovoltaikanlage umso sinnvoller.

Einfache Wartung

Eine Photovoltaikanlage ist sehr pflegeleicht. Sie müssen nicht oft gereinigt oder gewartet werden, sondern laufen durchgängig gut. Ab und an sollten Staub, Dreck und Gartenabfälle von der Fläche entfernt werden.

Langlebig

Außerdem sind die Anlagen auch langlebig und nicht einfach zu beschädigen. Sie laufen eine lange Zeit, und bringen deshalb auch gerade langzeitig Kosteneinsparungen.

Einziger Nachteil ist, wie bei allen Photovoltaikanlagen: Nachts oder im Winter wird natürlich weniger Strom umgewandelt, da die Sonne weniger oder gar nicht scheint. Wer sich auch im Winter oder bei Nacht im Garten aufhalten möchte, sollte wohlmöglich in einen Stromspeicher investieren.

Was gibt es zu beachten?

Ob eine Anlage in den Kleingärten erlaubt ist oder nicht, hängt vom Kleingartenverein ab. Meist stehen bestimmte Regelungen und Verbote in der Vereinbarung, anderweitig muss die Anschaffung solcher Anlagen erst besprochen werden. Manche Vereine setzen diesbezüglich einige Beschränkungen in Kraft.

Standort: Wo darf die PV-Anlage stehen?

Um den Standort sollte sich im Vornherein Gedanken gemacht werden. Einige Vereine erlauben oft gar keine Solarmodule auf den Dächern der Lauben. Und wenn doch, muss die Fläche und Tragbarkeit abgewogen werden.

Es gibt auch die Möglichkeit, die Photovoltaik-Anlage freistehend mit einer Aufständerung direkt in den Garten zu stellen. Hier muss die Ausrichtung beachtet werden, damit möglichst viele Sonnenstrahlen an die Module gelangen. Diese sollten auch nicht von Bäumen oder anderen Gewächsen verdeckt werden.

Alternativ gibt es auch Solarmodule, die an Außenwänden montiert werden können, wobei hier ebenso Ausrichtung und Sonneneinstrahlung eine Rolle spielt, damit sich das ganze auch lohnt. Des Weiteren gibt es noch die sehr kleinen tragbaren Anlagen, die bei Bedarf aufgestellt oder aufgehängt werden. Eine Kombination ist sicher auch möglich.

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Größe der Solaranlage

Auch bei der Größe der Anlage kann es Einschränkungen geben. Wie schon erwähnt, ist es verboten den Schrebergarten als Wohnsitz zu verwenden, weshalb es in einigen Vereinen Größenverordnungen gibt, sodass nicht zu viel Strom produziert werden kann.

Hier spielt auch die Kapazität des Netzes eine Rolle. Auch das muss natürlich mit den zusätzlichen PV-Anlagen auskommen können.

Noch dazu steht einem in einem Kleingarten nicht allzu viel Platz zur Verfügung.

Dennoch ist die Anschaffung einer Solaranlage vorteilhaft und kostensparend – solange man nicht plant sich auf Dauer im Garten aufzuhalten.

Bei solch kleinen Anlagen braucht man zwar keine Baugenehmigung, sie muss aber dennoch ordnungsgemäß angemeldet werden. Manche Kommunen bestehen auch auf die Darstellung der Anlage im Flächennutzungsplan. Der jeweilige Verein wird weitere Informationen diesbezüglich bereitstellen.

Vorher sollte ausgerechnet werden wie viel Leistung überhaupt benötigt wird, indem der Strombedarf aller Geräte addiert wird. Dies gibt oft schon einen Einblick wie groß die Anlage sein sollte, der Rest hängt von dem Verein und der Gartenordnung ab.

Wie wird die Solaranlage im Garten aufgestellt?

Das Aufstellen der kleinen Garten-Solaranlagen ist relativ einfach. Zuerst müssen die Solarmodule verbunden werden, anschließend erfolgt der Anschluss des Akkus und der Module an den Laderegler.

Danach wird der Akku an den Wechselrichter geschlossen. Die genaue Anleitung wird mit dem jeweiligen Solarsystem mitgeliefert.

Fazit: Ist eine Solaranlage im Kleingarten erlaubt?

Eine Solaranlage im Kleingarten bringt viele Vorteile mit sich, ist aber leider nicht immer und überall erlaubt. Auch gibt es gewisse Einschränkungen, die die Montage einer solchen Anlage allerdings nicht weniger sinnvoll machen.

Ob die Solaranlage im Kleingarten erlaubt ist oder nicht, hängt vom jeweiligen Verein ab. Ein Blick in die Gartenordnung oder der direkte Kontakt zum Verein wird Auskunft darüber geben. An sich gibt es laut dem Kleingartengesetz kein genaues Verbot von Solarstrom, am Ende muss dies allerdings immer mit dem Verein abgeklärt sein.

Weiterführende Infos & Quellen

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