Dachfläche berechnen Solaranlage – Schnell und einfach optimale Anlagengröße bestimmen

Die Berechnung der Dachfläche, die für die Installation einer Photovoltaikanlage benötigt wird, ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Solaranlage.

Die Größe der Anlage, die du brauchst, hängt von einer Reihe von Faktoren ab, z. B. von deinem Strombedarf, der verfügbaren Sonneneinstrahlung in deiner Gegend und der Größe und Form deines Dachs.

Hier erkläre ich dir, wie du die nötige Dachfläche für deine Solaranlage berechnen kannst.

Das Wichtigste für dich zusammengefasst:

  • Verfügbare Dachfläche durch Baupläne oder Anzahl und Fläche der Dachziegeln ermitteln
  • Nutzbare Dachfläche bestimmen (Verschattung durch Bäume, Leitungen und Nachbarn berücksichtigen)
  • Max. Stromertrag = Nutzbare Dachfläche / 2 x Modulleistung x Regionaler Stromertrag (Neigung berücksichtigen)
  • Bei der optimalen Fläche muss man den eigenen Stromverbrauch, den gewünschten Autarkiegrad, den Kosten/Nutzen und die Modulauswahl berücksichtigen
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Verfügbare Sonneneinstrahlung

Die Sonneneinstrahlung an einem bestimmten Standort hat einen direkten Einfluss auf den potenziellen Ertrag von Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen). Im Allgemeinen führt eine höhere Sonneneinstrahlung zu höheren Erträgen der Anlage. Das liegt daran, dass die PV-Zellen das Sonnenlicht effizienter in Strom umwandeln, wenn sie mehr direkte Strahlung erhalten.

Daher sind Standorte mit hoher Sonneneinstrahlung in der Regel besser für die Entwicklung von PV-Anlagen geeignet als Standorte mit geringerer Sonneneinstrahlung. Aus diesem Grund haben PV-Anlagen in Süddeutschland in der Regel höhere Erträge als vergleichbare Anlagen in Norddeutschland.

Globale Sonneneinstrahlung in Deutschland 2021 Durchschnitt
Globale Sonneneinstrahlung in Deutschland, 2021 Jahresdurchschnitt. Quelle: Deutscher Wetterdienst

Die höhere Sonneneinstrahlung im Süden ermöglicht eine stärkere Stromproduktion. Außerdem können beispielsweise bayerische PV-Anlagen aufgrund der höheren lokalen Sonneneinstrahlung kleiner sein als vergleichbare Solaranlagen im Norden, was bedeutet, dass in Bayern mehr Strom pro Quadratmeter Fläche erzeugt werden kann.

RegionkWh pro Quadratmeter
Baden-Württemberg1050 – 1175
Bayern975 – 1175
Berlin / Brandenburg975 – 1050
Hessen975 – 1100
Mecklenburg-Vorpommern1000 – 1050
Hamburg / Bremen / Niedersachsen950 – 1025
Nordrhein-Westfalen950 – 1025
Rheinland-Pfalz975 – 1125
Saarland1050 – 1100
Sachsen975 – 1100
Sachsen-Anhalt975 – 1050
Schleswig-Holstein950 – 1025
Thüringen975 – 1050
Sonneneinstrahlung in Deutschland, sortiert nach Bundesländern

Letztendlich ist es bei der Bestimmung des Ertrags einer Photovoltaikanlage wichtig, die örtlichen Sonneneinstrahlungsbedingungen zu berücksichtigen, um genaue Vorhersagen zu gewährleisten.

  • max. Sonneneinstrahlung im Norden bei 1150 kWh/m²
  • max. Sonneneinstrahlung im Süden bei 1350 kWh/

Verfügbare Dachfläche berechnen

Der einfachste Weg, die Maße deines Dachs herauszufinden, ist ein Blick auf die Baupläne deines Hauses. Das gilt vor allem für Häuser, die noch nicht sehr alt sind oder die von dir als Eigentümer selbst gebaut wurden. Allerdings sind die Baupläne oft nicht mehr verfügbar, vor allem bei älteren Häusern.

Wenn die Maße eines Daches in alten Plänen nicht mehr genau genug aufgeführt sind, hilft nur dein eigenes Nachmessen oder Nachrechnen.

Die Länge und Breite deines Hauses, als Maße für den Grundriss, kannst du leicht ermitteln, indem du von einer Ecke des Hauses zur anderen misst oder läufst. Die Schätzung des Dachüberstandes kann jedoch schwieriger sein. Am besten misst du mit einem Lasermessgerät, das du in den meisten Baumärkten ausleihen kannst.

Mit dem Gerät kannst du den Neigungswinkel des Daches aus der Ferne messen. Sobald du den Winkel kennst, kannst du die Dachfläche berechnen, indem du den Grundriss und die Länge/Breite des Hauses einbeziehst.

Alternative Methode

Wenn du die für eine Solaranlage verfügbare Dachfläche berechnen willst, kannst du Dachziegel oder Dachsteine verwenden. Dazu misst du einfach die Länge und Breite des Dachziegels. Dann zählst oder schätzt du die Anzahl der Dachziegel oder Schindeln und multiplizierst sie mit der errechneten Fläche.

So erhältst du eine ungefähre Schätzung der Fläche, die für Solarmodule zur Verfügung steht. Du kannst diese Methode auch verwenden, um den Platzbedarf für andere Dachinstallationen wie Klimaanlagen oder Satellitenschüsseln zu berechnen.

Nutzbare Fläche bestimmen

Die Gesamtfläche deines Dachs kann größer sein als die Fläche, die tatsächlich für eine Solaranlage geeignet ist. Das liegt daran, dass einige Bereiche, wie z.B. Dachgauben, Fenster und Schornsteine, durch Verschattungen blockiert sein können.

Abschattungen können durch Bäume, Strommasten und Gebäude in der Nachbarschaft verursacht werden. Wenn du all diese Faktoren bei der Berechnung der Dachfläche berücksichtigst, kannst du die größtmögliche Fläche für die Montage deiner Solaranlage ermitteln.

solaranlage auf einem dach
Je weniger Schatten, desto mehr Ertrag liefert die PV-Anlage logischerweise

Maximalen Stromertrag ermitteln

Die maximale Größe einer Photovoltaikanlage für dein Dach lässt sich in zwei einfachen Schritten ermitteln.

  1. Bestimme zunächst, welche Module du installieren willst. Ein Solarmodul nimmt eine Fläche von knapp 2 Quadratmetern ein. Wenn du deine verfügbare Dachfläche durch 2 teilst, erhältst du also die maximale Anzahl an Modulen, die du theoretisch auf deinem Dach installieren könntest.
  2. Im nächsten Schritt multiplizierst du die Anzahl der Module mit der Leistung der verwendeten Module. Heutzutage können moderne Photovoltaikmodule eine Leistung von 300-400 Watt erreichen. Wenn du also die Anzahl der Module mit 400 Watt (0,4 kWp) multiplizierst, erhältst du die maximal realisierbare Anlagenleistung in Kilowatt peak (kWp). Diese einfache Berechnung gibt dir einen groben Anhaltspunkt für die maximale Größe der Photovoltaikanlage, die du auf deinem Dach installieren kannst.
  3. Der durchschnittliche jährliche Stromertrag einer PV-Anlage kann berechnet werden, indem die Anlagenleistung in kWp mit dem spezifischen Solarertrag in kWh pro kWp multipliziert wird. In Deutschland liegt der durchschnittliche spezifische Solarertrag bei etwa 900 kWh/kWp, sodass eine 5 kWp-Anlage einen erwarteten jährlichen Stromertrag von etwa 4.500 kWh hätte.

Diese Zahl variiert je nach Standort der Anlage, da verschiedene Gebiete unterschiedlich viel Sonnenlicht erhalten. Auch das Alter und der Zustand der Solarmodule wirken sich auf den Gesamtwirkungsgrad der Anlage aus.

Dennoch ist diese einfache Berechnung ein guter Ausgangspunkt, um den maximalen Stromertrag deiner PV-Anlage zu schätzen. Darüber hinaus findest du außerdem auch zahlreiche Photovoltaik-Rechner bzw. auch Solarrechner genannt, die dir dabei ebenfalls behilflich sein können.

Dachneigung berücksichtigen

Die Strommenge, die ein Solarmodul erzeugen kann, hängt von einer Reihe von Faktoren ab, unter anderem von der Ausrichtung und Neigung des Moduls. Im Allgemeinen produzieren Paneele, die auf den Äquator ausgerichtet und in einem Winkel von 30 Grad geneigt sind, mehr Strom als Paneele, die nicht in dieser Weise ausgerichtet sind.

Das liegt daran, dass sie im Laufe des Tages mehr direktes Sonnenlicht erhalten. Deshalb ist es wichtig, dass du bei der Wahl der Ausrichtung und Neigung deines Solarmoduls berücksichtigst, wie viel Strom du produzieren musst. Sonst kann es passieren, dass du eine Anlage bekommst, die zu klein oder zu groß für deinen Bedarf ist.

Optimale Größe der Solaranlage bestimmen

Wenn es um die Erzeugung von Solarstrom geht, gibt es zwei Hauptfaktoren, die du berücksichtigen musst: deinen persönlichen Stromverbrauch und deinen gewünschten Grad der Selbstversorgung.

Wenn du deinen Stromverbrauch vollständig ausgleichen willst, musst du so viele Photovoltaikmodule installieren, bis dein vollständiger Stromverbrauch gedeckt ist. Wenn du aber einfach nur deinen ökologischen Fußabdruck verringern oder Geld auf deiner Stromrechnung sparen willst, reicht vielleicht auch eine kleinere Anlage aus.

Eigenen Stromverbrauch berücksichtigen

Bei der Wahl einer Photovoltaikanlage ist es wichtig, dass du deinen durchschnittlichen Stromverbrauch berücksichtigst. Das hilft dir, die Größe der Anlage zu bestimmen, die du brauchst.

Wenn du eine zu kleine Anlage wählst, kannst du nicht deinen gesamten Strombedarf decken. Wenn du dagegen eine zu große Anlage wählst, verschwendest du Geld für unnötige Komponenten. Deshalb ist es wichtig, das richtige Gleichgewicht zu finden.

Das geht am besten, indem du dir deine bisherigen Stromrechnungen ansiehst und einen Durchschnitt bildest. Mit diesen Informationen kannst du eine Photovoltaikanlage auswählen, die deinen Bedürfnissen entspricht.

Autarkie

PV-Anlagen können dein ganzes Haus oder nur einige wenige Geräte mit Strom versorgen und können auf deinem Dach oder auf dem Boden installiert werden. Wenn du so autark wie möglich sein willst, kannst du deine PV-Anlage etwas größer dimensionieren und sie mit einem Stromspeicher kombinieren.

Tipp: Eine vollständige Selbstversorgung ist finanziell nicht immer sinnvoll. Hier erfährst Du warum.

Überschüssiger Strom, der tagsüber erzeugt wird, kann dann gespeichert und in den Abendstunden oder nachts genutzt werden. Indem du die Größe deiner PV-Anlage bewusst erhöhst, steigerst du deine Produktion und damit deine regelmäßigen Stromüberschüsse.

Diese zusätzlichen Stromüberschüsse können dann zwischengespeichert und später selbst genutzt werden, beispielsweise für strombetriebene Wärmepumpen oder für deine Poolheizung.

Mit einer PV-Anlage bist du unabhängig von steigenden Strompreisen und Netzausfällen. Du produzierst deine eigene saubere Energie und trägst zum Schutz unserer Umwelt bei.

Kosten/Nutzen abwägen

Um autark zu werden, muss eine Photovoltaikanlage von einem entsprechend dimensionierten Stromspeicher begleitet werden. Die zusätzlichen Kosten für ein größeres Speichersystem und zusätzliche Module, die eine 100%ige Autarkie ermöglichen, stehen oft in keinem Verhältnis zum Gewinn.

Die zusätzlichen Module decken dann vor allem gelegentliche Verbrauchsspitzen ab, werden aber nicht für die dauerhafte Stromversorgung benötigt. Eine sinnvoll dimensionierte Anlage mit einem Stromspeicher erreicht in der Regel einen Eigenverbrauchsanteil von 60-80%, ist damit aber deutlich wirtschaftlicher als eine stromautarke Lösung.

Modulauswahl

Bei der Auswahl von Solarmodulen ist eine der wichtigsten Überlegungen, wie viel Platz du zur Verfügung hast. Wenn du nur eine begrenzte Dachfläche hast, sind monokristalline Module die beste Wahl. Diese Module sind effizienter als polykristalline Module, sodass du mit einer kleineren Anlage die gleiche Menge Strom erzeugen kannst.

Wenn du jedoch mehr Platz hast, sind polykristalline Module vielleicht die bessere Wahl. Diese Module sind preiswerter und können trotzdem eine große Menge Strom erzeugen. Welche Option für dich die beste ist, hängt von deiner speziellen Situation und dem verfügbaren Platz ab.

Fazit: Dachfläche für Solaranlage berechnen

Wenn du eine Solarstromanlage auf deinem Haus installieren willst, musst du zunächst die verfügbare Dachfläche berechnen. Das hilft dir, die Größe der Anlage zu bestimmen, die du brauchst. Bei der Berechnung der Dachfläche für Solarmodule gibt es einige Dinge zu beachten.

  1. Du musst du entscheiden, ob du eine Anlage willst, die deinen gesamten Strombedarf deckt, oder ob du nur deinen ökologischen Fußabdruck verringern willst.
  2. Betrachte deinen durchschnittlichen Stromverbrauch und wähle eine PV-Anlage die sich diesem anpasst
  3. Drittens gibt es Photovoltaikanlagen in verschiedenen Größen und Typen – monokristalline oder polykristalline Module.
  4. Außerdem solltest du die Autarkie berücksichtigen und überlegen, ob du die tagsüber erzeugte überschüssige Energie speichern und nachts nutzen willst.
  5. Schließlich solltest du die Kosten und den Nutzen der Installation eines größeren Speichersystems gegenüber einer vernünftig dimensionierten PV-Anlage ohne Speicher abwägen.

Beim Treffen dieser Entscheidungen ist es wichtig, daran zu denken, dass PV-Anlagen dich unabhängig von steigenden Strompreisen und Netzausfällen machen. Indem du deine eigene saubere Energie produzierst, trägst du dazu bei, unsere Umwelt für zukünftige Generationen zu schützen!

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